Neue Ansagen in Münchner U-Bahnen, Bussen und Tram
Die Zeiten von "Nächster Halt" sind zu Ende. Seit diesem Wochenende ertönt in den Münchner U- und Tram-Bahnen sowie Bussen ein neues akustisches Signal, bevor die jeweilige Station genannt wird. Nicht die einzige Neuerung bei der MVG.
München - Überrascht waren die Blicke so mancher Fahrgäste des Münchner Nahverkehrs am vergangenen Wochenende, denn die MVG schlägt neue Töne an.
Wünsche der Fahrgäste berücksichtigt
Ab sofort verzichtet die MVG auf die Hinweise "Nächster Halt" oder "Next Stop", sondern nennt nach dem neuen Klingelton direkt den nächsten Halt. "Bei Befragungen unserer Fahrgäste kam heraus, dass diese die Erwähnung 'Nächster Halt' bzw. das englische 'Next Stop' für unnötig und viel zu lang halten und ihnen die einfache Nennung der Haltestation vollkommen ausreichen würde. International ist es schon lange üblich, direkt die Haltestelle anzusagen", so Matthias Korte, Pressereferent der MVG.
Entwickelt wurde das neue Ansagesystem vom Team Fahrgastinfo der MVG. "Uns war wichtig, dass das neue Signal maximal eine Sekunde andauert, damit es unsere Fahrgäste, die mehrere Stationen fahren, nicht als extrem nervend empfinden". Nur vor Endhaltestellen oder bei Änderungen im Fahrplanablauf, z.B. bei kurzfristigen Streckenänderungen wegen Straßensperrungen, ertönt ein längeres Signal, um auf die Besonderheit hinzuweisen. "Dies war eine Anregung unserer Fahrgäste. Vor allem für die zahlreichen Touristen, die mit dem Münchner Verkehrsnetz nicht so vertraut sind, ist dies sehr hilfreich", erklärt Korte.
Mehr Informationen
Aber nicht nur das Klingelsignal ist neu. Das neue Haltestellen-Ansagesystem ermöglicht es der MVG nun, neben dem Namen der Haltestation auch die jeweiligen Umsteigemöglichen samt Linien-Nummern vor Ort zu nennen. "Bisher war dies nicht möglich, aber durch die neuen Bordsysteme können wir zukünftig diese detailierten Informationen sowohl auf Deutsch als auch Englisch durchgeben", so Korte. Die Durchsagen bieten also nun wesentlich mehr Informationsgehalt, dauern aber nicht wesentlich länger als bisher.
Kompliziert war die Umstellung auf das neue Ansagesignal nicht. "Da im Dezember auch die neue Fahrplan-Software aktualisiert wurde, haben wir die neuen Ansagen problemlos in einem Aufwasch auf die Bordcomputer gespielt."

Geteilte Meinungen
Bei den Fahrgästen gehen die Meinungen über die neuen Ansagen auseinander. "Die Rückmeldungen gehen quer durch den Gemüsegarten. Einige finden das neue Signal toll und wollen es sogar als Klingelton für ihr Smartphone haben, andere wiederum fühlen sich eher davon genervt. Das Thema polarisiert eben, aber dass war uns schon vorher bewusst und man kann es eben nicht allen recht machen", erzählt Matthias Korte mit einem Lächeln.
Bei der Auswahl des neuen Signals legte man großen Wert auf heimatliche Klänge. So entspringen die Töne dem berühmten Münchner Schäfflertanz.
Seit einem Vierteljahrhundert die selbe Stimme
Damit auf den unterschiedlichen stark frequentierten Linien das Signal nicht als zu störend empfunden wird, kann die Signallautstärke für jede Bahn individuell eingestellt werden. " Sollte Fahrgästen das Signal zu laut oder zu leise sein, können sie dies dem Fahrer mitteilen, er gibt diesen Wunsch dann an die Werkstatt weiter", so Korte.
Bei all den Neuerungen, eines bleibt bestehen: die Stimme. Die gehört der 59-jährigen Sabine Bundschu, die seit 1994 die Fahrgäste auf dem 682 km langen MVG-Streckennetz begleitet.
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