Nepal-Katastrophe: Dieser Münchner hilft

Es herrscht Chaos im ganzen Land, mittlerweile ist von 5000 Toten die Rede. Seit Dienstag ist die Allgäuer Organisation „humedica“ in Nepal im Katastrophen-Einsatz. Mit dabei: der Münchner Einsatzleiter Raphael Marcus.
Natalie Kettinger |
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Vergangenes Jahr half Raphael Marcus in Liberia bei der Eindämmung der Ebola-Seuche.
Jetzt versorgt er Erdbeben-Opfer
in Nepal.
humedica Vergangenes Jahr half Raphael Marcus in Liberia bei der Eindämmung der Ebola-Seuche. Jetzt versorgt er Erdbeben-Opfer in Nepal.

Kathmandu/München - Schon die Anreise war eine Herausforderung: Am Sonntag startete ein sechsköpfiges Team der bayerischen Hilfsorganisation „humedica“ in Richtung Nepal. Zwei Mal musste die Maschine umkehren, weil der Flughafen von Kathmandu überlastet ist. In der Nacht zum Dienstag konnten die deutschen Experten endlich landen.

Unter ihnen ist auch ein Münchner: Einsatzkoordinator Raphael Marcus.

Die AZ hat ihn vor Ort erreicht.

„Die Situation am Flughafen ist äußerst schwierig“, sagt der 33-Jährige. „Viele Touristen sind dort gestrandet, aber auch etliche Nepalesen wollen das Land verlassen. Alle müssen lange warten. Da bauen sich Spannungen auf – und Frustration.“ Um die Evakuierung zu beschleunigen, nehmen mittlerweile auch Transportmaschinen, die ihre Hilfsgüter abgeladen haben, verzweifelte Menschen an Bord.

Lesen Sie hier: Nach dem Erdbeben: Streit ums Trinkwasser in Nepal

Das Allgäuer Team hat den Airport schnell verlassen und sich in der nepalesischen Hauptstadt unter anderem mit Vertretern der UN getroffen, um seinen Einsatz abzustimmen. „In Kathmandu stehen zwar noch die meisten Häuser, aber die Leute haben panische Angst in den Gebäuden zu schlafen“, erzählt Raphael Marcus. „Deshalb sieht man überall Zelte. Es gibt keinen einzigen freien Platz, auf dem keine Zeltstadt entstanden ist.“ Nun bräuchten all diese Menschen Verpflegung und frisches Wasser. „Mit der Zeit werden die Leute sonst krank – vor allem, weil es hier sehr stark regnet.“

Lesen Sie hier: Nepal: Nach dem Beben wächst die Verzweiflung

Die sechs deutschen Helfer haben ein sogenanntes „Medi-Kit“ zur Erstversorgung von rund 3000 Erdbeben-Opfern dabei. Es enthält Artzney, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und anderes medizinisches Equipment. Am frühen Mittwochmorgen werden Raphael Marcus und seine Kollegen Kathmandu hinter sich lassen. Ihr Ziel ist ein Ort im Osten, etwa dreieinhalb Autostunden entfernt.

„Wir haben von mehreren Seiten gehört, dass dort dringend Hilfe gebraucht wird, weil es noch niemand bis in diesen Ort geschafft hat“, sagt der „humedica“-Einsatzkoordinator. „Es wird mit vielen Toten und Verletzten gerechnet – und wir sind im Moment eine der wenigen Organisationen, die sowohl vom Personal als auch vom Material her einsatzbereit sind.“ Am Donnerstag hebt ein zweites „humedica“-Team in Hamburg ab und bringt zehn Tonnen Hilfsgüter in die Krisenregion.

Weitere Infos über den Einsatz und ein Spendenkonto finden Sie auf www.humedica.org

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