Neonazi-Attacke in der U-Bahn

Zwei Neonazis haben am Montagabend einen Libanesen in einer U2 am Scheidplatz attackiert und verletzt. Nur weil ein 53-jähriger Schwabinger dazwischenging, konnten die beiden Schläger noch während der Fahrt in Richtung Innenstadt von der Polizei gefasst werden.
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Ein Zug der Linie U6 musste von der Stromzufuhr gekappt werden
Daniel von Loeper Ein Zug der Linie U6 musste von der Stromzufuhr gekappt werden

MÜNCHEN - Zwei Neonazis haben am Montagabend einen Libanesen in einer U2 am Scheidplatz attackiert und verletzt. Nur weil ein 53-jähriger Schwabinger dazwischenging, konnten die beiden Schläger noch während der Fahrt in Richtung Innenstadt von der Polizei gefasst werden.

Völlig ohne Grund pöbelten Matthias O. (30) und Thomas V. (27) den Wachmann an. Der 39-jährige gebürtige Libanese dachte, die beiden Männer seinen betrunken und hielt sich deshalb zurück. Doch das stachelte die Wut des Lageristen (27) und seines arbeitslosen Kumpanen nur noch mehr an. Mit der Faust schlugen sie dem Wachmann mehrfach ins Gesicht und auf den Hinterkopf. Die Neonazis prügelten solange auf den Mann ein, bis dessen Brille in hohen Bogen davonflog und zu Bruch ging.

Ein 53-Jähriger aus Schwabing, der zufällig Zeuge des Vorfalls wurde, reagierte sofort. Er stellte stellte sich vor den Libanesen und sorgte dafür, dass die Neonazis nicht mehr an ihr Opfer herankamen. Zwei Streifenpolizisten die ebenfalls mit der U2 vom Scheidplatz unterwegs waren, knöpften sich die Schläger vor. Sie nahmen die Burschen fest und fuhren mit ihnen gleich durch bis zur Haltestelle Theresienstraße. Dort übergaben sie Matthias O. und Thomas V. ihren Kollegen.

Die Polizei ermittelt gegen die Schläger wegen gefährlicher Körperverletzung. Ihnen droht eine Strafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Gefängnis.

Das Opfer der Prügelattacke kam mit Prellungen und ein paar Kratzern davon.

Der 53-jähriger Helfer soll für sein mutiges Eingreifen eine Belohnung erhalten. „Der Mann hat sich genau richtig verhalten“, lobte ein Polizeisprecher.

Ralph Hub

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