Kommentar

Nachtzüge: Es ist höchste Zeit

Der Lokalchef Felix Müller über den Nachtzug-Verkehr.
von  Felix Müller
Ein Nightjet-Zug der ÖBB am Münchner Hauptbahnhof: Seit Sonntag bieten die Österreicher eine Verbindung bis Brüssel an.
Ein Nightjet-Zug der ÖBB am Münchner Hauptbahnhof: Seit Sonntag bieten die Österreicher eine Verbindung bis Brüssel an. © dpa

Istanbul, Athen, Warschau: Die große weite Welt stand vor 30 Jahren abends auf den Abfahrtstafeln im Hauptbahnhof. Von München aus rollten Nachtzüge in alle Himmelsrichtungen durch Europa. Das ist vorbei. 2016 stellte die Bahn das Nachtzug-Geschäft ein, seitdem gibt es nur noch ein paar wenige dürre Angebote – betrieben von der Konkurrenz aus Österreich.

Erfreulich, dass nun ein privater München-Sylt-Shuttle dazukommt. Es ist aber nur ein Schrittchen. Überfällig, dass die Deutsche Bahn wieder ins Nachtzug-Geschäft einsteigt, zur Not muss die Politik sie zwingen. Klimakrise, Flugscham, Corona: Es ist genau die richtige Zeit für Urlaub in Deutschland und den Nachbarländern, für die Anreise per Bahn – und gerne im eigenen Abteil mit der Familie oder den Freunden. Gerade München liegt dafür perfekt. Es muss ja nicht gleich wieder Istanbul oder Athen sein. Aber abends in München in den Liegewagen legen und morgens in Paris, Kopenhagen, Neapel aufwachen – das wär‘s.

Lesen Sie hier: Neuer Nachtzug verbindet München mit Brüssel

Lesen Sie hier: Reisewarnung aufgehoben - Worauf müssen sich Urlauber einstellen?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.