Nachbarin eine geschmiert: Gemeinderätin vorm Kadi

Caroline Winkler (CSU) aus Straßlach hat eine Nachbarin abgewatscht – das Verfahren wird gegen eine Geldauflage eingestellt.
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Die Straßlacher Gemeinderätin (CSU) Caroline Winkler
Torsten Huber Die Straßlacher Gemeinderätin (CSU) Caroline Winkler

Caroline Winkler (CSU) aus Straßlach hat eine Nachbarin abgewatscht – das Verfahren wird gegen eine Geldauflage eingestellt.

MÜNCHEN Sieben Monate hat die CSU-Gemeinderätin Caroline Winkler (42) aus Straßlach-Dingharting kein Wort mehr mit ihrer Nachbarin, der Ärztin Ilonka E. (40), gewechselt. Der Grund: Bei ihrer letzten Begegnung trug die Neurologin Gesichtsprellungen und eine aufgeplatzte Lippe davon.

Die Folge: Die Kommunalpolitikerin stand jetzt wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Münchner Amtsgericht. „Ich habe sie nur mit zwei Fingern nach hinten geschubst. Mehr ist nicht passiert“, beteuert die Angeklagte zunächst.

Laut Staatsanwalt hat sich der Streit am 20. August 2009, gegen 20.30 Uhr, zugetragen. Die Ärztin klingelte und wollte eine Aussprache: „Die Hunde von Frau Winkler sind wiederholt auf meine Katzen losgegangen. Eine wurde am Bein verletzt. Ich versuchte, eine Lösung zu finden.“

In der Tat machen Mischlingsdackel „Wastl“ (4) und die Labradorhündin „Lola“ (8) regelmäßig Jagd auf die Katzen. Das weiß Caroline Winkler, meint aber: „Ich dachte, die Hunde kriegen die Katzen niemals.“ Deshalb hatte die Betriebswirtin und Mutter einer 6-jährigen Tochter keine Lust auf eine Aussprache: „Ich bat sie, dass sie endlich mein Grundstück verlassen soll.“

Die Ärztin für Neurologie und Schlaftherapie ließ aber nicht locker: „Ich wollte nicht weggehen, ohne eine Lösung für die Katzen gefunden zu haben.“ Wie später ihr Verteidiger Steffen Ufer einräumte, hat Caroline Winkler der Ärztin mehrmals mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen. Stirn, Nase und die Lippe wurden getroffen. Anschließend hat die Straßlacher Gemeinderätin sie auch noch am Hals gepackt.

Mit dem Handy alarmierte Ilonka E. die Polizei. Mit dem Sanka wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. „Ich hatte Tage später noch Schmerzen“, sagte die Ärztin.

Caroline Winkler bekam einen Strafbefehl von 3600 Euro (120 Tagessätze). Dagegen legte sie mit ihrem Strafverteidiger Ufer Einspruch ein. Der Richter versuchte, den Nachbarschafts-Streit zu schlichten. Caroline Winkler solle sich entschuldigen. Die Ärztin, die mit ihren Anwalt Stephan Tschaidse als Nebenklägerin auftrat, soll im Gegenzug auf ein Urteil verzichten. Das Verfahren wurde dann gegen eine Geldauflage (2000 Euro an die Tierrettung) eingestellt. Erst weigerte sich die Ärztin: „Was ist, wenn sie später mit einem Messer auf jemanden losgeht?“ Auf Anraten ihres Anwalts lenkte sie aber doch noch ein – und die Akte konnte endlich geschlossen werden. Torsten Huber

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