Nach wilder Orgie: Grünwalder Millionär muss blechen
Nach wilder Orgie in Grünwald und Strafanzeige wegen Körperverletzung und Nötigung muss der Unternehmer jetzt 20.000 Euro an eine karitative Einrichtung zahlen – Prozess bleibt ihm erspart
GRÜNWALD Gegen eine Geldstrafe ist das Ermittlungsverfahren gegen einen stadtbekannten Millionär aus Grünwald eingestellt worden. Die Polizei hatte monatelang gegen ihn wegen Körperverletzung und Nötigung ermittelt. Der Großunternehmer war nach einer wilden Party in seiner Villa morgens von der Polizei in Handschellen abgeführt worden. „Der ist mit einem blauen Auge davon gekommen“, tuschelt die Münchner Society – „mal wieder“, wie mancher bitter hinzufügt.
Angefangen hat die pikante Geschichte vergangenen Juli. Darin verwickelt: ein Juwelier und ein Jungunternehmer. Dazu zwei hübsche Frauen, eine Chinesin und ihre österreichische Freundin, eine Menge Champagner, ein Pool und eben jener stadtbekannte Millionär, dessen Namen die AZ aus juristischen Gründen nicht nennen darf.
Kleider, Handtäschchen, Geldbeutel und Handy waren futsch
Nach einem Streifzug durch einige Münchner Szenelokale wollten die drei feinen Herren und ihre charmanten Begleiterinnen den Abend in der Villa des Grünwalder Millionärs ausklingen lassen. Dabei verspürten die Chinesin und ihre Freundin plötzlich Lust, in den hauseigenen Pool zu springen.
Als die Frauen wieder aus dem Pool stiegen, waren ihre Kleider futsch, samt Handtäschchen, Geldbeutel, Handy und was Frau sonst noch alles bei sich hat – versteckt von den drei nicht mehr ganz nüchternen Herren.
Ab diesem Punkt wird die Geschichte unübersichtlich. Während die Herren Lust auf eine kleine Orgie verspürten, wollten die beiden Damen nur noch weg.
Die Frauen flüchteten halbnackt
Der Hausherr verlor die Contenance. Wüst beschimpfte er die Frauen. Der Chinesin schlug er sogar ins Gesicht, schleifte sie an den Haaren durch die Villa. Am Ende warf der feine Herr die beiden völlig verängstigten Frauen halbnackt aus dem Haus.
Die Polizei rückte an, und das gleich mehrmals. Weil sich das Trio trotzig wie drei kleine Kinder verbarrikadiert hatte, stürmte die Polizei in der Früh die Villa. Der Hausherr tobte vor Wut. Schließlich wurde er von Polizisten überwältigt und in Handschellen abgeführt.
Zum öffentlichen Prozess wird es nun nicht kommen
Was von der turbulenten Nacht blieb, war ein Mordskater und ein Verfahren wegen Körperverletzung und Nötigung. Ein halbes Jahr hat die Kripo ermittelt. „Das Verfahren wurde jetzt gegen eine Geldauflage eingestellt“, bestätigt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der AZ. Weitere Angaben machen die Ermittlungsbehörden nicht.
20.000 Euro muss der Millionär an eine karitative Einrichtung überweisen. Eine Summe, die er locker aus der Portokasse bezahlt. Dafür bleibt ihm ein Eintrag ins Bundeszentralregister erspart. Ebenso die Peinlichkeit eines öffentlichen Prozesses. rah
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