Nach Tod von Giraffe Bahati: Peta kritisiert Hellabrunn scharf
Besucher hatten eine auf der Seite liegende Giraffe gemeldet: Am Donnerstagmittag ist Giraffe Bahati auf der Außenanlage der Giraffen im Tierpark Hellabrunn tot aufgefunden worden.
Das 14-jährige Tier hatte zuvor keine gesundheitlichen Auffälligkeiten gezeigt. Im Umfeld der Fundstelle fanden sich keine Hinweise auf einen Unfall, und auch Besucher vor Ort hatten keine besonderen Beobachtungen gemacht.
Das Tier wurde sofort in die Pathologie gebracht
Bahati wurde deshalb umgehend in die Pathologie gebracht, wie Tierparkchef Rasem Baban erklärt. Erste Untersuchungsergebnisse weisen laut der leitenden Tierärztin Christine Gohl auf ein Trauma im vorderen Halsbereich ohne Fremdeinwirkung hin, das zu einem schnellen Tod geführt haben könnte. Weitere Untersuchungen seien aber noch abzuwarten.
"Wenn ein Tier so unerwartet stirbt, ist das natürlich zunächst ein Schock für alle Beteiligten – insbesondere für das Team der Tierpflege und die Tierärzte“, so Baban.
Peta kritisiert Giraffenhaltung in Hellabrunn scharf
Bahati war die älteste der vier Hellabrunner Giraffen, deren Gruppe ausschließlich aus Weibchen besteht. Sie wurde im Zoo Frankfurt geboren und kam 2013 im Alter von zwei Jahren nach München.
Im Tierpark Hellabrunn ist dies nun bereits der zweite Todesfall einer Giraffe binnen eines Jahres. Anfang Dezember 2024 starb Giraffendame Taziyah nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von elf Jahren.
Den Tod von Bahati nimmt die Tierschutzorganisation Peta zum Anlass, die Haltung von Giraffen und anderen sensiblen Paarhufern in zoologischen Einrichtungen scharf zu kritisieren.
"Der aktuelle Fall in München zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen", so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche.
"Auswilderungen aus deutschen Zoos finden nicht statt, weshalb auch das Argument des Artenschutzes nicht zählt. Vielmehr vegetieren die Paarhufer häufig verhaltensgestört in beengten Zoogehegen lebenslänglich vor sich hin", so Würz in einer Pressemitteilung weiter.
Noch drei Giraffen leben in Hellabrunn
Aktuell leben im Tierpark Hellabrunn noch drei Giraffenweibchen: Baridi (10 Jahre), Makena (10 Jahre) und Zawadi (9 Jahre). Der Tierpark Hellabrunn engagiert sich im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Netzgiraffen und setzt sich für den Schutz dieser bedrohten
Art ein. Die Tiere werden in der Natur 15 bis 20, im Zoo bis zu 25 Jahre alt.
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