Nach IAA-Protesten: Polizei prüft Tatbestand der "Nötigung im Straßenverkehr"

München - An mehreren Orten in München wurde am Freitag (12. September) gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) protestiert. Für einige Demonstranten könnte das Konsequenzen haben, wie die Polizei nun mitteilte.
Laut des Pressestatements hätten sich die Personen Freitagabend in der Leopoldstraße auf Höhe Georgenstraße auf die Fahrbahn gesetzt. Der Verkehr sei auf Höhe Siegestor und Münchner Freiheit abgeleitet worden. Gegen 04.14 Uhr hätten die Demonstranten ihren Protest dann beendet und die Absperrung sei aufgehoben worden. Nach Polizeiangaben sei die Versammlung nicht angezeigt gewesen, deshalb sei ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen Unbekannt eingeleitet worden. Zudem prüfe man den "Tatbestand der Nötigung im Straßenverkehr".
Auch nahe BMW-Welt und Universität wurde protestiert
Weitere Proteste fanden am Freitag auch nahe der BMW-Welt am Mittleren Ring und in Maxvorstadt in der Türkenstraße Ecke Theresienstraße statt. Am Mittleren Ring versammelten sich etwa 60 Personen. Die Aktivisten versuchten auch hier, die Straße zu blockieren. Einigen gelang es, sich auf die Fahrbahn zu setzen. Polizisten griffen ein und trugen sie weg. Ein AZ-Reporter zählte etwa acht Personen, die sich an der Aktion beteiligten. Ein bis zwei der Aktivisten wurden im Verlauf des Nachmittags vorübergehend von den Beamten festgesetzt, wie eine Polizeisprecherin sagte.
In der Türkenstraße Ecke Theresienstraße trafen sich außerdem einige Personen unter dem Motto "Jugend reclaimt München" schräg gegenüber vom Museum Brandhorst. Auf einem Parkplatz platzierten sie sich mit Planschbecken, Handtüchern und Musikanlage.
Weitere Proteste für Samstag geplant
Auch am Samstag soll es zu weiteren Protesten gegen die IAA in München kommen. Angemeldet ist eine Radldemo am Samstag um 15 Uhr. Start ist an der Karl-Theodor-Straße am Luitpoldpark.
Bund Naturschutz, Verkehrsclub Deutschland und Green City organisieren am Samstag eine weitere Fahrraddemo um 12 Uhr. Diese führt vom Luitpoldpark zum Karolinenplatz. Dem schließt sich eine Laufdemo an. Die beginnt um 14.30 Uhr am Karolinenplatz und führt zurück ins Protest-Camp im Luitpoldpark. Ende ist um 16.30 Uhr. Die Aktion wird von Aktivisten verschiedener Gruppen organisiert.