Nach Erneuerung der Bahnbrücke: Der Lindwurm ist zurück!
Über 120 Jahre war die alte Eisenbahnbrücke über die Lindwurmstraße alt, als im März 2024 die Bauarbeiten zur Erneuerung begannen – es war also höchste Zeit dafür. Doch viele fragten sich auch: Was passiert mit dem wunderschönen eisernen Jugendstil-Geländer der Brücke von 1900, in dessen Mitte recht markant ein Lindwurm, also ein drachenartiges Fabelwesen, zu sehen war?
Ein Stück Münchner Geschichte
Schon damals hieß es von der Deutschen Bahn: Der Lindwurm wird zurückkommen. Immerhin stehe er samt Geländer auch unter Denkmalschutz. Und das Versprechen wurde gehalten: Am Freitag kehrte das aufwendig verzierte Geländer mitsamt dem kleinen Drachen – in der Zwischenzeit originalgetreu restauriert – an seinen Platz zurück. Ein Stück Münchner Brückengeschichte.

Das Geländer bezieht sich auf eine alte Legende, laut der ein großer Lindwurm im Mittelalter die Pest nach München gebracht, tapfere Münchner das Wesen jedoch mit Kanonen getötet haben sollen.
Die Brücke ist jetzt technisch auf dem neuesten Stand
"Die Brücke ist jetzt technisch auf dem neuesten Stand – und dank der Rückkehr des Lindwurms auch wieder ein echter Münchner Hingucker“, sagt Projektleiter Gerald Morak. "Es freut uns, ein Stück Stadtgeschichte wieder sichtbar zu machen.“
Der Lindwurm war über 120 Jahre Witterung, Verkehr und Vibrationen ausgesetzt. In einem aufwendigen Prozess hat Metallrestaurator Johannes Pilz das Geländer seit dem Sommer 2024 fachgerecht aufgearbeitet: Beschädigte Elemente wurden rekonstruiert, Oberflächen konserviert und der originalgetreue Lackaufbau wiederhergestellt.

Ab 17. Dezember können Pkw wieder passieren
Die erneuerte Brücke ist seit 5. Dezember wieder in Betrieb. Nun werden noch bis 2028 Straßenarbeiten durchgeführt. Die Vollsperrung der Brücke für Auto, Fußgänger und Radfahrer wurde am Donnerstag aufgehoben. Radfahrer und Fußgänger können die Unterführung bereits seit Donnerstagabend wieder in beiden Richtungen passieren, Autofahrer in Richtung stadtauswärts ab dem 17. Dezember. Dieser Zustand gilt bis Ende der Baumaßnahme 2028.
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