Nach der Wiesn: 31-Jähriger halbtot getreten

MÜNCHEN - Eine Rangelei nach der Wiesn eskaliert: Ein 17-Jähriger tritt so heftig gegen den Kopf eines 31-Jährigen, dass dieser mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Klinik muss. Der Täter sitzt wegen versuchten Totschlags in Haft.
Schreckliche Szenen, die an den Sollner S-Bahn-Mord vor etwa einem Jahr erinnern: Ein 17-jähriger tritt immer wieder so heftig gegen den Kopf seines 31-jährigen Opfers, dass dieser später mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Klinik kommt. Selbst das couragierte Eingreifen von Passanten konnte den Täter nicht davon abhalten, erneut auf sein am Boden liegendes Opfer einzutreten.
Die Münchner Polizei beschreibt den Tathergang folgendermaßen:
Beim Verlassen des U-Bahnhofes Implerstraße geriet ein 31- Jähriger Wiener Sonntagnacht aus nichtigem Grund mit einem 17-Jährigen aus München in Streit. Hieraus entwickelte sich eine Rangelei zwischen den Beiden, die sich nach einer kurzen Unterbrechung auf dem Gehweg der Implerstraße fortsetzte.
Hier kam es zu einem tätlichen Schlagabtausch, wobei beide Kontrahenten zu Boden fielen, als der Geschädigte auf den späteren Täter zustürmte. Der 17-Jährige kam dann schneller wieder auf die Beine und trat dem noch am Boden liegenden zwei bis drei Mal mit dem Fuß gegen den Kopf. Der Begleiter des Geschädigten stellte sich dann schützend vor diesen, während Passanten den wütenden Täter zunächst zurückhalten konnten. Es gelang ihm jedoch, sich nochmals loszureißen und dem Geschädigten einen weiteren Schlag gegen den Kopf zu versetzen. Anschließend konnte er von Passanten bis zum Eintreffen der alarmierten Polizeikräften fixiert werden.
Er wurde vor Ort vorläufig festgenommen und der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Mittlerweile wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Durch die Tritte erlitt der 31-Jährige abstrakt lebensgefährliche Kopfverletzungen, die stationär in einer Münchner Klinik behandelt werden müssen. Der Täter räumt die Tathandlungen im Groben ein, gibt jedoch an, sich nur verteidigt zu haben, da die Aggressionen von dem 31- Jährigen ausgingen. Die näheren Umstände der einzelnen Tathandlungen müssen im Zuge der weiteren Ermittlungen noch geklärt werden.
Zeugenaufruf:
Personen, die zu dem Vorfall Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Mordkommission München, Tel.Nr. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Wichtig wären insbesondere die beiden weiblichen Begleiterinnen des Geschädigten sowie der Taxifahrer der von den beiden Begleiterinnen auf der Oberfläche angehalten wurde. Diese Personen müssen den Vorfall beobachtet haben.