Nach Baldwin-Fall: So geht das Münchner Volkstheater mit Waffen um

München - Es war eine Horror-Nachricht, die um die Welt ging: Der US-Schauspieler Alec Baldwin erschießt am Filmset eine Kamerafrau mit einer Film-Waffe, die nicht scharf geladen sein dürfte. Der tragische Unfall wirft auch die Frage auf, wie hier mit Fake-Waffen umgegangen wird, die im Film oder am Theater im Einsatz sind.
Im Volkstheater kommen Schüsse von hinter der Bühne
Das Münchner Volkstheater klärt in einem eigenen Blogbeitrag auf: So seien bei ihnen auf der Bühne lediglich Dekowaffen im Einsatz. Die Schreckschusswaffe, die für den lauten Knall sorgt, wird neben der Bühne nach einem Lichtzeichen abgefeuert. Diese Waffen seien so laut, dass Schauspieler ein Klingeln im Ohr bekommen würden, wenn sie auf der Bühne abgefeuert werden.
Es kommt aber dennoch manchmal vor, dass der Knall auf der Bühne passieren soll. Dann seien kleinkalibrige Waffen (6mm) im Einsatz, die eher an Spielzeugpistolen erinnern. Aber auch das ist nicht ganz gefahrlos: Bei Platzpatronen können sich Metallsplitter lösen und abgefeuert werden.
Ein Regisseur wollte einst eine echte Kalaschnikov abfeuern
Der Requisiteur des Volkstheaters hat natürlich auch lustige Anekdoten parat: So habe vor einigen Jahren ein Regisseur gewünscht, auf der Bühne eine echte Kalaschnikov mit Schreckschussmunition abzufeuern. Das wurde dann, nach einer Probe, nicht erlaubt: Zum einen waren die Schüsse mit 132 Dezibel viel zu laut. 20 Meter in Schussrichtung darf außerdem niemand stehen, weil sehr heiße Patronenstücke umherfliegen könnten. Auch in dem Fall wurden die Schreckschüsse dann von hinter der Bühne abgegeben.
Auf seine Theaterwaffen passt das Haus gut auf: Sie liegen im abgesperrten Waffenschrank im Fundus. Zumindest in den vergangenen 20 Jahren, in denen der Requisiteur Tim Schnabbe am Haus arbeitet, sei noch kein Unfall passiert.