Nach Aufregung um GEZ-Beitrag für Münchner Hund: Beitragsservice meldet sich mit Überraschung

München – Groß ist die Überraschung bei Jutta Zedelmaier, als sie in ihrem Briefkasten Mitte März einen Brief vom Beitragsservice vorfindet – adressiert an ihren Magyar-Vizsla-Rüden Urax. Ihr Hund soll GEZ-Gebühren zahlen.
Medienrummel um GEZ-pflichtigen Hund in München
Auf den AZ-Bericht zu dem Fall folgte ein regelrechter Medienrummel. Urax landete auf den Titelseiten verschiedener Zeitungen und der Fall macht im Internet ordentlich die Runde. Jetzt hat sich der Beitragsservice offiziell bei Urax zurückgemeldet.
Zur Erinnerung: Für Verwirrung beim Beitragsservice sorgte wohl eine Internetseite mit der Domain "www.urax-vom-paradies.de". "Urax ist ein Jagdhund", erklärt die leidenschaftliche Jägerin Zedelmaier Ende März der AZ.
Die Internetseite stamme noch aus Zeiten, als Urax als Deckrüde aktiv war. Der Beitragsservice hielt den Rüden trotzdem für einen Gewerbetreibenden. Nach Bekanntwerden des Falles war aber schnell klar: Urax oder sein Frauchen werden wohl nicht zur Kasse gebeten.
Auf Weigerung der Besitzerin folgt Antwort des Beitragsservices
Zur Sicherheit sendet Zedelmaier vergangene Woche dennoch ein Schreiben an den Beitragsservice. Darin erklärt sie unter anderem: "Mein Hund Urax vom Paradies hat mir glaubhaft versichert, keine Firma und/oder Betriebsstätte zu betreiben". Deshalb weigere sich Urax, einen Rundfunkbeitrag zu zahlen.
Inzwischen ist die Antwort der öffentlich-rechtlichen Gemeinschaftseinrichtung eingetroffen – samt Überraschung für den Vierbeiner. An Urax gerichtet schreibt der Beitragsservice: "Durch ein Missgeschick haben wir Dich versehentlich als potenziellen Rundfunkbeitragspflichtigen eingestuft."
Beitragsservice entschuldigt sich bei Hund
Auch wenn Urax seine Hundetage freilich vor dem Fernseher verbringen dürfe, bestehe für den Vierbeiner natürlich keine Beitragspflicht, stellt der Beitragsservice noch mal klar. "Daher möchten wir uns herzlich bei Dir entschuldigen", schreibt der Absender. Zudem hoffe man, dass Frauchen Jutta Zedelmaier die ganze Angelegenheit mit Humor genommen habe.
Hat sie, teilt sie der AZ am Telefon mit. Sie freue sich, dass der Absender des Antwortschreibens wohl einen ähnlichen Humor habe wie sie. Zedelmaier sei überrascht gewesen über die große Aufmerksamkeit für den Fall.
"Ich habe aus ganz Deutschland Rückmeldung bekommen", sagt sie. Eine Frau habe sich gemeldet und ihr gesagt, wie froh sie darüber sei, dass US-Präsident Donald Trump einen Tag nicht auf der Titelseite der Zeitungen war. Besonders gefreut hat sich Zedelmaier, dass selbst Comedian Dieter Nuhr in seiner ARD-Sendung "Nuhr im Ersten" die GEZ-Aufregung um ihren Hund erwähnte.
Überraschung im Wert von 18,36 Euro für Urax
Um dem Vierbeiner eine Freude zu bereiten, hat der Beitragsservice dem Schreiben einen Gutschein für eine Tierhandlung beigelegt. "Davon kannst Du Dir etwas Leckeres oder ein neues Spielzeug aussuchen", schreibt der Beitragsservice. Oder: "einen köstlichen Kauknochen, um auf angestautem Verwaltungsfrust herumzukauen".
Der Wert des Gutscheins: 18,36 Euro – so viel, wie der Rundfunkbeitrag pro Monat für eine Wohnung derzeit beträgt. Zur Sicherheit stellt der Absender aber klar: Der Gutschein wurde nicht von Rundfunkbeiträgen bezahlt, sondern von dem Schreiber des Briefes privat besorgt.
Einlösen werde Zedelmaier den Gutschein wohl für getrocknete Lunge oder Entenfleisch, sagt sie. Das seien Urax’ Lieblingsschmankerl. Letztlich hat sich die Aufregung für den Rüden also gelohnt.
Am Tag nach den Berichten hätte Urax laut seinem Frauchen sogar gespürt, dass gerade etwas in der Luft liegt. "Er hat gemerkt: Er ist ein Star."