MVV wird größer: Diese Landkreise gehören ab Januar zum Münchner S-Bahnnetz
München - Viele Jahrzehnte war die Sache klar: Der MVV, das sind die Landkreise, in denen die S-Bahn fährt. Doch zuletzt hat sich die Lage deutlich verändert: MVV-Chef Bernd Rosenbusch setzt auf einen Expansionskurs. Und führt diesen konsequent fort. Nachdem etwa Rosenheim, Landsberg/Lech oder Miesbach für die Münchner schon mit der Streifenkarte erreichbar sind, kommen zum 1. Januar 2026 der Landkreis Garmisch-Partenkirchen, der Landkreis Mühldorf sowie Stadt und Landkreis Landshut hinzu.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat den neuen Gesellschaftern am Donnerstag, 13. November, im Rahmen der MVV-Verbundraumerweiterungsfeier in München symbolisch ihre Förderbescheide überreicht.
Fläche des MVV-Verbundraums bald fast 14.000 km² groß
Durch den Beitritt des Landkreises und der Stadt Landshut wird der Verbundraum erstmals bis nach Niederbayern ausgedehnt. Die Fläche des MVV-Verbundraums beträgt damit ab 1. Januar rund 13.600 km². Durch die Erweiterung kommen etwa 450.000 Einwohner zum MVV dazu.
"Der MVV ist schon lange ein Schwergewicht im Öffentlichen Nahverkehr – nicht nur in Bayern, sondern bundesweit. Durch die erneute Erweiterung profitieren künftig mehr als vier Millionen Menschen von den Vorteilen des Verbunds. Stadt und Land rücken damit noch enger zusammen, Pendeln wird einfacher, der ÖPNV noch attraktiver. Der Freistaat Bayern unterstützt diese Erweiterung gerne mit einem zweistelligen Millionenbetrag und setzt so ein starkes Signal für nachhaltige Mobilität und gleichwertige Lebensverhältnisse", so Bernreiter.

Mühldorf im MVV: Diesen großen Haken hat die gute Nachricht
In den Landkreis Mühldorf fahren vom Haupt- und vom Ostbahnhof regelmäßig Regionalzüge. Für Münchner, die diese sehr oft nutzen, ändert sich zum Jahreswechsel erstmal nichts – sie dürften ja in aller Regel schon bisher das Deutschlandticket gehabt haben. Doch wer nur gelegentlich dorthin fährt, kann nun mit der Streifenkarte fahren oder einfach auf einem normalen MVV-Ticket von der Münchner Bus- oder Tramhaltestelle bis nach Mühldorf.
Der Haken bei den Erweiterungen des Verkehrsverbunds bleibt freilich auch in diesem Fall bestehen. Der Ticketkauf wird einfacher, oft auch günstiger – doch das Angebot wächst erstmal nicht. Wo MVV drauf steht, ist also noch lang kein gewohnter S-Bahn-Takt drin. "Die Fahrzeiten und Linienwege ändern sich nicht durch den MVV-Beitritt und es fahren auch nicht mehr Busse, Züge oder eine S-Bahn", räumt man auch in Mühldorf ganz explizit ein. "Lediglich die Liniennummern werden bei den Bussen auf dreistellige Nummern angepasst, wie es im MVV üblich ist."

