MVG-Streik? Hier verhandeln die Streikhansl
MÜNCHEN - Am Mittwoch verhandeln Bahn-Gewerkschafter und Arbeitgeber mal wieder bei Häppchen und Kaffee. Die Chancen auf eine Einigung stehen schlecht. Die AZ erklärt, wer dafür alles verantwortlich ist
Wird bei der MVG wieder gestreikt? Diese Frage beschäftigt (genauer: nervt) Münchner Fahrgäste gefühlt seit einem Vierteljahr. Aktuell lässt sie sich beantworten nach einer Verhandlung, die am Mittwoch ab 10 Uhr stattfindet.
Der Ort: Das Gespräch der Tarifparteien steigt in der Zentrale des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) in der Hermann-Lingg-Straße. Es ist ein karger Konferenzraum im fünften Stock. Der KAV hat einen Catering-Service beauftragt, zu erwarten sind Häppchen, Saft und Kaffee.
Die Streikhansln: Verhandlungsführer der dbb-Tarifunion ist Willi Russ – im Auftrag der Gewerkschaft der Lokführer (GDL).
Die Gegenseite: An der Spitze steht KAV-Verhandlungsführer Reinhard Büttner, der gleichzeitig Personalchef der Stadtwerke München ist.
Die Chancen, dass sich die Parteien einigen, stehen schlecht. In GDL-Kreisen heißt es, ein Kompromiss sei eher unwahrscheinlich. Denn die GDL ist anders als Verdi mit einer Lohnerhöhung von 3,5 Prozent nicht zufrieden. Sie fordert auch eine Anrechnung der Pausen zwischen zwei Schichten und eine bessere Regelung der Arbeitszeit.
Reinhard Büttner hält die GDL-Wünsche aber für „nicht akzeptabel“, wie er am Dienstag nochmal betonte. Gibt es eine Chance auf Annäherung? Büttner: „Ich bin da weiterhin verhalten optimistisch.“
Büttner bekommt Rückendeckung von KAV-Geschäftsführer Armin Augat. Willi Russ hat den stellvertretenden dbb-Vorsitzenden und Geschäftsführer der GDL-Tarifabteilung Thomas Gelling im Schlepptau. Sie entscheiden, ob und wie lange die Nerven der Fahrgäste noch belastet werden. Die AZ verschafft einen Überblick – siehe unten.
Anne Hund
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