MVG-Streik: Ab Montag trifft's München
MÜNCHEN - München steht vor der größten Streik-Welle im kommunalen Nahverkehr seit 16 Jahren: Fast alle Gewerkschaftler wählten einen unbefristeten Streit - jetzt geben sie Details bekannt. Das erwartet uns:
Fest steht: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat noch bis Ende der Woche Schonfrist. Danach trifft sie der Streik mit voller Kraft.
Los geht der Arbeitskampf morgen in Augsburg. Bis Samstag sollen die Busse und Straßenbahnen in ihren Depots bleiben. Damit ist der Nahverkehr in der Stadt lahm gelegt. Eine U- oder S-Bahn hat Augsburg nicht.
München ist erst ab Montag von den Streiks betroffen. Ob dann bereits die Personenbeförderung direkt bestreikt wird oder zunächst nur einzelne Werkstätten lahm gelegt werden, war gester nicht klar:: „Wir werden die ganze Vielfalt von Arbeitskampfmaßnahmen einsetzen“, sagte Willi Russ der dbb-Tarifunion.
Konkret: Die Münchner müssen sich in nächster Zeit an jedem Tag der Woche auf neue „Gemeinheiten“ einstellen. „Es kann sein, dass wir lediglich eine Schicht bestreiken oder nur ein Verkehrsmittel lahm legen. Es ist aber auch möglich, dass nichts mehr fährt“, sagte Frank Riegler von Verdi Bayern.
Verkehrsbetriebe prüfen Notbetrieb
Weitere Streiks soll es laut Verdi in Passau geben, ebenso in Landshut, Dachau, Bad Reichenhall, Regensburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Hof, Coburg, Fürth, Erlangen und Bad Kissingen. Die Verkehrsbetriebe in den Großstädten prüfen bereits, ob sie einen Notbetrieb während des Streiks aufrechterhalten können.
Die Gewerkschaft hat klar gemacht, dass sie weiterhin für Gespräche zur Verfügung stehen. Sie fordert für das laufende Jahr 9,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 250 Euro. Der Kommunale Arbeitgeberverband bot ab 1. April eine auf zwei Jahre verteilte Erhöhung um insgesamt 6,95 Prozent, eine Einmalzahlung von 120 Euro im Januar 2011 sowie eine Erhöhung der Schichtzulage von 130 auf 200 Euro.
Daniel Aschoff
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