Mutmaßliche Pädophile in Falle gelockt und erpresst: Angeklagte gestehen Taten

München - Corona-bedingt ist im Saal B 273 des Strafjustizzentrums nur wenig Platz. Im Prozess gegen drei Männer und eine Frau, die mutmaßlich pädophile Männer erpresst haben sollen, müssen deshalb viele Interessierte vor der Tür bleiben.
Drinnen beginnt derweil das Verfahren und die Angeklagten haben nach Verlesung der Vorwürfe gegen sie das Wort. Drei der vier Angeklagten geben am Freitag zu, Männern über Kleinanzeigen im Internet Sex mit Minderjährigen angeboten zu haben, um ihnen an einem Treffpunkt mit Drohungen Geld und Schmuck abzunehmen.
Lediglich ein Angeklagter zieht es vor, zu den Vorwürfen nichts zu sagen. Bei den Treffen im August 2020 wurden die drei Opfer laut Staatsanwaltschaft insgesamt um mehr als 12.000 Euro gebracht.
Einschüchterung mit Küchenmesser und Schreckschusspistole
In allen drei Fällen habe die 24-jährige Frau die Männer in Empfang genommen, dann hätten die zwischen 23 und 31 Jahre alten Angeklagten die Einschüchterung übernommen – mit dabei hatten sie demnach ein Küchenmesser und eine Schreckschusspistole.
Einem der Opfer wurde laut Anklage wenige Tage nach einem solchen Treffen noch einmal mit dem Tode gedroht. Die Anklage lautet auf schwere und besonders schwere räuberische Erpressung. Über ihre Verteidiger räumten die Angeklagten auch ein, den Interessenten Schläge verpasst zu haben.
Wurde mit dem Einsatz der Motorradgang Hells Angels gedroht?
Der 23-Jährige bestritt allerdings Vorwürfe, nach denen sie zudem mit einem Einsatz der Motorradgang Hells Angels gedroht hätten.
Der Prozess wird fortgesetzt. Das Gericht hat noch Verhandlungstermine bis zum 18. Februar angesetzt. Dann könnte ein Urteil fallen.