Munich-Blues
Schottische Nachdenklichkeit trifft bayerische Wesensart: Heute spielt Jackie Leven im Ampere.
Sir Vincent Lone, Jackie Balfour oder doch Jackie Leven – wenn ein Musiker mehr Platten veröffentlichen will, als ein Label herausbringen will, dann hat er immer noch die Möglichkeit, sich Pseudonyme zu geben. Dabei ist Leven, als schottischer Songwriter und Spross einer ihn auch künstlerisch inspirierenden Roma-Familie keiner, dem man Hektik unterstellt.
„The Haunted Year – Winter“ heißt seine eben erschienene Doppel-CD mit zwei wiederveröffentlichten Live-Aufnahmen. Eine aufgenommen im Männergefängnis im norwegischen Bergen, die andere 2000 in der Muffathalle. Er hatte eine Sehnenentzündung im Fuß, schreibt Leven im Booklet, die Tour schlug in Depression um, Leven hatte den „Munich-Blues“. Nach dem Konzert beobachtete er die Einheimischen in einer „Bavarian beer hall“.
So stellt man sich Momente der Kontemplation vor. Natürlich steht einem, der über einsame Fremde und die Traurigkeit singt, ein wenig Depression gut, trotzdem aber wünschen wir Jackie Leven für seinen heutigen Auftritt natürlich ungetrübte Begegnung mit der bayerischen Wesensart. Christian Jooß
Ampere, Zellstraße 4, 16. Februar, Beginn: 21 Uhr, Eintritt: 19 Euro
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