Mumie: Leiche liegt drei Jahre lang im Keller
In Thalkirchen ist im Keller eines Mietshauses eine mumifizierte Leiche gefunden worden. Der Tote saß noch in seinem Holzstuhl und war vollständig bekleidet.
München - Die Polizei berichtet am Donnerstag über einen grausigen Fund im Keller eines Wohnhauses in der Isartalstraße. Ein 78-jährige Mann soll dort fast drei Jahre lang tot unentdeckt gelegen haben. Die Leiche war bereits mumifiziert Nach ersten Erkenntnissen ist der Rentner an einem natürlichen Tod gestorben. Den Fund der Polizei mitgeteilt, hatte die Hausverwaltung am Dienstagnachmittag. Kripobeamte des Kommissariats 12 (Todesermittlung) übernahmen die Ermittlungen vor Ort
Beim Verstorbenen handelt es sich um einen Münchner, der jetzt 82 Jahre alt gewesen wäre. Er saß in einem Holzstuhl in seinem Kellerraum und war vollständig mit Schuhen, Hose, Hemd und Arbeitsmantel bekleidet.
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Der Verstorbene hatte den Kellerraum am 01.08.2001 angemietet. Nach der Angabe der Hausverwaltung wurde Miete bis August 2012 per Bankeinzug überwiesen. Da danach keine Mietzahlungen mehr eingingen, begaben sich Mitarbeiter der Hausverwaltung in den Keller, um nach dem Rechten zu sehen. Der Keller konnte jedoch nicht betreten werden, da nach der Zugangstür der Raum vollständig verstellt und zugemüllt war.
Bei dieser Gelegenheit wurde ein Vorhängeschloss angebracht, weil die Tür sich nicht mehr versperren ließ. Am 19.02.2013 sollte ein Angebot für eine Entrümpelung eingeholt werden. Aus diesem Anlass wurde eine genauere Nachschau von der Hausverwaltung vorgenommen und die bereits mumifizierte Leiche aufgefunden.
In dem Kellerraum, der offensichtlich als Wohnraum diente, wurden persönliche Unterlagen des Verstorbenen gefunden. Unter anderem wurde auch eine Tageszeitung vom 17.05.2009 entdeckt. Der Ablebenszeitpunkt dürfte somit irgendwann danach gewesen sein.
Der Verstorbenen hatte sich am 15.07.2000 in München abgemeldet und war sonst nirgends gemeldet gewesen. Vermutlich dürfte er ab dem 01.08.2001 den Kellerraum als Wohnung genutzt haben.
Darauf deuten die aufgefundenen Gegenstände (Induktionskochplatte, Herdplatte, leere Lebensmittelverpackungen, Kassenbons von Lebensmittelmärkten usw.) hin. Offensichtlich hatte der Verstorbenen keine Angehörigen, die ihn vermisst hätten.
Der Hausmeister des Anwesens hat den Verstorbenen seit ca. 3 Jahren nicht mehr gesehen. Er gab bei der Befragung an, dass er davon ausgegangen ist, dass der Verstorbene ausgezogen sei. Die bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein Fremd- oder Eigenverschulden.
Die Staatsanwaltschaft München I ordnete eine Obduktion an, die am Mittwoch, 20.02.2013, im Institut für Rechtsmedizin stattfand. Eine eindeutige Todesursache konnte dabei nicht festgestellt werden. Anzeichen für das Vorliegen einer Fremdeinwirkung wurde jedoch nicht gefunden. Derzeit gehen die Ermittlungsbeamten davon aus, dass der Verstorbene bereits seit ca. fast 3 Jahren tot ist und demnach im Alter von 78 Jahren verstorben ist.
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