Münchnerin bangt um ihre Verwandten in Haiti

Amelie Eysell hat Verwandte auf Haiti. Ob sie überlebt haben, weiß die Münchnerin noch nicht: "Ich mache mir große Sorgen um sie und meine Tanten und Cousins“. Vor drei Wochen ist sie dort gewesen.
von  Abendzeitung
Amelie Eysell hat Verwandte auf Haiti. Ob sie überlebt haben, weiß die Münchnerin noch nicht.
Amelie Eysell hat Verwandte auf Haiti. Ob sie überlebt haben, weiß die Münchnerin noch nicht. © Martha Schlüter

MÜNCHEN - Amelie Eysell hat Verwandte auf Haiti. Ob sie überlebt haben, weiß die Münchnerin noch nicht: "Ich mache mir große Sorgen um sie und meine Tanten und Cousins“. Vor drei Wochen ist sie dort gewesen.

Es war zwei Uhr in der Nacht, als ein Telefonanruf Amelie Eysell aus dem Schlaf riss. Der Anrufer, ein Freund aus Amerika, überbrachte eine Hiobsbotschaft: „Es gab ein schlimmes Erdbeben auf Haiti.“ Seither bangt die Münchnerin um ihre Verwandten, die dort leben.

„Ich bin mit den Gedanken ständig bei ihnen“, sagt Eysell zur AZ. Trotz der Angst um ihre Lieben ist sie gestern zu ihrer Arbeit bei einer Modeagentur gegangen. Über das Internet versucht die 28-Jährige, neue Informationen zu bekommen. Doch wie es ihren Verwandten geht, weiß sie nicht. „Meine Großeltern sind 94 und 96 Jahre alt. Ich mache mir große Sorgen um sie und meine Tanten und Cousins.“

Erst vor drei Wochen ist die Münchnerin nach Haiti geflogen und hat mit Vater, Schwester und Bruder die Verwandten besucht. Eysells Großeltern leben in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince. Zwar in einem recht soliden Steinhaus. „Aber auch der Präsidentenpalast hat dem Erdbeben nicht standgehalten.“

14 Jahre war die Münchnerin nicht mehr in der Heimat ihrer Mutter. Die politische Lage war einfach zu instabil. Im Dezember dann war es endlich soweit und Eysell, die kein Französisch spricht, konnte ihre Großmutter in die Arme schließen. „Ab dem Moment braucht man sowieso keine Worte mehr“, sagt sie.

Doch nicht nur das Wiedersehen freute die Frau. „Man hat gemerkt, da passiert was. Hotels haben dazugebaut, die Stimmung war gut. Und das, obwohl die Menschen einfach unfassbar arm sind.“

Doch jetzt hat das verheerende Erdbeben die Menschen wieder um Jahre zurückgeworfen. Eysell ist trotzdem voller Hoffnung: „Ich versuche, positiv zu denken.“

Verena Duregger

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