Münchner zwingt eigene Freundin zur Prostitution: So gelingt ihr die Befreiung

Die Polizei nimmt einen Münchner fest. Er soll eine junge Freundin mit Geld und Komplimenten gefügig gemacht haben. Anschließend zwang er die Frau zur Prostitution. Das Geld, das sie von den Freiern bekam, musste sie abgeben. Wie sich die Frau aus den Fängen befreit hat.
David Gartner |
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Eine 23-Jährige muss sich für ihren Freund prostituieren und mit fremden Männern treffen. (Symbolbild)
Eine 23-Jährige muss sich für ihren Freund prostituieren und mit fremden Männern treffen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa

München – Ein 49-Jähriger aus München nimmt 2020 auf einem Onlineportal mit einer über 20 Jahre jüngeren Frau Kontakt auf. Der 23-jährigen Münchnerin bietet er einige Hundert Euro im Monat, wenn sie eine Beziehung mit ihm eingehe. Sie willigt ein – doch verliebt sich nach kurzer Zeit in ihn. Und das nutzt er schamlos aus, 

Aus Liebe wird Ausbeutung

Anfang 2021 macht er sie mit Prostituierten bekannt. Mit der Vorstellung eines angeblichen Luxuslebens drängt er sie, sich ebenfalls zu prostituieren. Unter seiner Aufsicht beginnt sie wenig später als Escort zu arbeiten. Zweieinhalb Jahre lang diktierte er nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen – und ihr Erspartes nahm er auch gleich an sich. Wenn es ihm zu wenige Kunden waren, setzte er sie unter Druck, auch unter Androhung von körperlicher Gewalt.

23-Jährige verfällt ihrem Freund

Als sich die junge Frau bei den Behörden, wie gesetzlich vorgeschrieben, als Prostituierte melden wollte, griff er abermals ein. Durch Steuern und die Abgaben an ihn hätte sie selbst kein Geld mehr, behauptete er. Letztes Jahr entschloss sich die Frau dann schließlich, zur Polizei zu gehen und ihren Zuhälter anzuzeigen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits einen sechsstelligen Betrag an ihn zahlen müssen.

49-Jähriger sitzt in U-Haft

Das Gericht erließ einen Haftbefehl gegen den 49-Jährigen. Zielfahnder der Münchner Polizei konnten ihn dann schließlich letzten Dienstag in München festnehmen. Der Beschuldigte befindet sich nun in Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung zweier Wohnungen wurden neben umfangreichem Beweismaterial auch Pfefferspray und Schlagstöcke sowie Tausende Euro in bar aufgefunden.

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Ermittlungen wegen Zwangsprostitution

Vor dem Amtsgericht muss er sich nun wegen Zwangsprostitution, ausbeuterischer Zuhälterei sowie Betrug und Anstiftung zur Steuerhinterziehung verantworten. Der Beschuldigte wurde bereits einmal vor über 20 Jahren im Rotlichtmilieu polizeilich auffällig. Auch gegen die junge Frau wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Zum gesamten Fall dauern die Ermittlungen an. 

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  • Chablis64 am 03.04.2025 22:00 Uhr / Bewertung:

    Solche Typen sind der absolute Abschaum. Wer so tief gefallen ist, sollte es nie wieder im Leben besonders leicht haben Erfolg zu haben. Erfolg erarbeitet man sich, nicht durch andere Menschen die für einen nur Mittel zum Zweck sind. Der jungen Frau wünsche ich von Herzen alles gute für die Zukunft. Wäre toll, wenn man das "Verfahren gegen sie wegen Geringfügigkeit" einstellen würde. Sie zu bestrafen wäre absoluter Unfug. Da würde es einfach an der Verhältnismäßigkeit fehlen. Das wünscht man keinen, dass Gefühle ausgenutzt werden. Menschen zu nötigen den persönlichen Lebensunterhalt durch solche Aktivitäten einzunehmen, zur Prostitution gezwungen zu werden, denn Frauen die Würde zu nehmen ist an schamlosigkeit nicht zu überbieten... Unter 10 Jahren sollte er definitiv nicht davon kommen. Zeit genug sich darüber klar zu werden was man für ein Mensch ist...

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