Münchner Schule: Porno im Unterricht

Eine ehemalige Lehrerin gesteht vor Gericht, dass sie Jugendliche missbraucht und geschlagen hat. Sie wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Torsten Huber |
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Die ehemalige Berufsschullehrerin Barbara K. (32) vor dem Münchner Schöffengericht. Sie gestand, dass sie im Unterricht Pornos gezeigt und Jugendliche sexuell missbraucht hat.
Torsten Huber Die ehemalige Berufsschullehrerin Barbara K. (32) vor dem Münchner Schöffengericht. Sie gestand, dass sie im Unterricht Pornos gezeigt und Jugendliche sexuell missbraucht hat.

München -  Unfassbar, wie eine ehemalige Berufsschullehrerin für das Hotel- und Gastgewerbe in München mit den Schülern umgegangen ist: Barbara K. (32) soll fünf Jugendliche während des Unterrichts sexuell missbraucht haben. Die Klasse hat geschwiegen, weil die Lehrerin ihre Machtstellung ausgenutzt und gedroht hat: „Wer was sagt, verliert seinen Job.“ Jetzt stand die Hotelbetriebswirtin wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und vorsätzlicher Körperverletzung vor einem Münchner Schöffengericht.

Ganz in Schwarz kam die übergewichtige Angeklagte in den Gerichtssaal 225. Sie legte sofort ein Geständnis ab: „Ja, die Vorwürfe stimmen.“ Die Vorfälle ereigneten sich vom 14. September 2010 bis 31. August 2011 im Adolf-Kolping-Haus in der Au. Sozial benachteiligte Jugendliche werden hier ausgebildet. Sie leiden etwa unter einer Lernbehinderung oder unter Verhaltensschwächen wie Hyperaktivität. Träger ist die Katholische Kirche.

Barbara K. hatte eine kleine Klasse, sieben Schüler und Schülerinnen im Alter von 16 bis 19 Jahren. Im Klassenzimmer hat die Angeklagte dem 17-jährigen Kevin (Namen geändert) den Penis gestreichelt. Dann forderte sie den Sitznachbarn (18) auf, dass er weiter reiben solle.

Widerspruch duldete die Angeklagte nicht. Die Lehrerin hatte auch eine Leidenschaft für eine harte Gangart. Sie zog den jungen Männern auch mal die Hose runter, riss ihnen die Unterhosen so weit hoch, dass der Genitalbereich gequetscht wurde. Die Staatsanwältin: „Die Jugendlichen hatten starke Schmerzen.“ Einem Mädchen befahl K., dass sie einem der Schüler, der breitbeinig mit Rücken vor ihr stand, mit dem Fuß zwischen die Beine zu treten. Barbara K. soll den Schülern auch ins Gesicht geschlagen haben.

Statt Lehrfilmen führte sie Pornos vor; einem Schüler zeigte sie einen Sodomie-Film. Über ihr Motiv schwieg Barbara K., die in Therapie ist und jetzt in einem Hotel in Franken arbeitet. Wegen des Geständnisses urteilte die Richterin Karin Jung: zwei Jahre Haft auf Bewährung und 5500 Euro an den Kinderschutzbund.

 

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