Münchner Kunden enttäuscht: Tankrabatt? Von wegen super!

Etwa 30 Cent weniger zahlen die Autofahreran der Zapfsäule. Aber ein Ansturm bleibt aus - Autofahrer-Euphorie ebenfalls.
Daniel von Loeper |
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Bei einer Jet-Tankstelle gibt es eine kleine Schlange.
Bei einer Jet-Tankstelle gibt es eine kleine Schlange. © Foto: Daniel von Loeper

München - Ein bisschen mehr sei schon los, sagt ein Mitarbeiter einer Tankstelle im Münchner Norden. Aber auch nicht so viel. Offen sprechen will niemand, der an den Tankstellen der Stadt arbeitet. Doch beim AZ-Streifzug durch die Stadt wird klar: Der große Ansturm auf die Zapfsäulen ist am Mittwoch ausgeblieben. Trotz rund 30 Cent Preisersparnis dank bundesweit verordnetem Tankrabatt.

Denn teuer ist Tanken immer noch: Ein Liter Super kostete an den Münchner Zapfsäulen zwischen 1,85 und 1,92. Für den Liter Diesel mussten Autofahrer am Mittwoch zwischen 1,91 und 1,96 bezahlen.

"Etwas gegen Absprachen tun"

Hans-Jürgen Grimm findet, dass man die Mineralölkonzerne mehr unter Druck setzen muss.
Hans-Jürgen Grimm findet, dass man die Mineralölkonzerne mehr unter Druck setzen muss. © Foto: Daniel von Loeper

Lokführer a.D. Hans-Jürgen Grimm (63): "Ich bin zufällig zum Tanken da, weil ich noch eine größere Tour vorhabe. Die Preise liegen heute um 30 Cent günstiger, es ist aber immer noch teuer, finde ich. Es ist gut, dass die Politik Geld in die Hand nimmt, um günstigere Preise zu ermöglichen. Es müsste aber noch etwas gegen Kartellbildung und Preisabsprachen getan werden. Es ist schon schmerzhaft, wie teuer das Tanken immer noch ist."

"Ich fahre seltener"

Kraftfahrer Nuciano Nondelli bezieht Stellung zu Tanken.
Kraftfahrer Nuciano Nondelli bezieht Stellung zu Tanken. © Foto: Daniel von Loeper

Kraftfahrer Nuciano Nondelli (65): "Ich habe Super getankt und es ist 30 Cent günstiger als am Vortag. Ich habe getankt, weil es preiswerter ist. Wegen der hohen Tankpreise fahre ich weniger als sonst. Ich bin bald in Rente. Doch ich weiß, dass es für viele Firmen und Unternehmen sehr schlimm ist, dass die Preise so hoch sind."

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"Heftig, wie teuer es ist"

Kapi Gnasegaram an der Zapfsäule.
Kapi Gnasegaram an der Zapfsäule. © Foto: Daniel von Loeper

Fachverkäufer Kapi Gnanasegaram (21): "Es ist schon heftig, wie teuer das Tanken ist. Ich tanke jetzt, weil es seit dem 1. Juni etwas günstiger ist. Aber noch immer liegen die Preise viel zu hoch, das ist bitter. Ich glaube es liegt an den Auswirkungen des Angriffskrieges durch Putin."

"Immer noch zu viel"

Aboud Al Hamad wünscht sich noch mehr Tankrabatt.
Aboud Al Hamad wünscht sich noch mehr Tankrabatt. © Foto: Daniel von Loeper

Lieferant Aboud Al Hamad (31): "Das Tanken ist immer noch viel zu teuer. Ich bekomme 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer und muss dann ziemlich hohe Preise fürs Tanken bezahlen, das ist hart. Die Preise sind heute schon etwas günstiger, und es ist gut, dass die Preise etwas runtergegangen sind. Doch wünschenswert wäre, wenn Preise noch deutlich weiter runter gehen."

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"Keine Vergünstigung"

Bernd Schönauer überzeugt der Tankrabatt nicht.
Bernd Schönauer überzeugt der Tankrabatt nicht. © Foto: Daniel von Loeper

Kleinunternehmer Bernd Schönauer (52): "Es ist eine gemachte Preiserhöhung. Ich tanke Diesel und da sehe ich noch nichts von einer Vergünstigung heute. Ich glaube, die Endkunden merken noch nicht wirklich etwas von den Maßnahmen der Politik. Es wäre gut, die Preise auf einem bezahlbaren Maß zu halten. Ich fühle mich eigentlich verarscht. Vor gut einem Jahr im März lagen die Tankpreise noch bei 99 Cent, jetzt habe ich fast zwei Euro zu zahlen. Schnellstmögliches Handeln zugunsten der Bürger ist jetzt angebracht."

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24 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • chgmuc am 04.06.2022 12:16 Uhr / Bewertung:

    Hat jemand wirklich etwas anderes erwartet als leere Sprechhülsen von dieser unserer Regierung, ich nicht!

  • aynRand am 02.06.2022 16:23 Uhr / Bewertung:

    Liebe Leute: Ihr wart doch alle brav wählen. Damit habt ihr die Parteien ermächtigt, in euerem Namen zu handeln. Und das tun sie nun - woher also die Unzufriedenheit? Politik ist ein Geschäftsmodell. Die Damen und Herren dort möchten ihre bequemen und hoffnungslos überdotierten Jobs auch morgen noch behalten. Deswegen erklären sie die Allgemeinheit für dumm und sich selbst als alleinige Lösungsanbieter. Tatsächlich aber schaffen sie immer neue Probleme. Das ist übrigens nicht neu. Umso wichtiger wäre es, das eigene Leben künftig selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt ausreichend Konzepte für politikfreie Gesellschaften.

  • hundundkatz am 02.06.2022 17:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von aynRand

    Also ich habe die Opposition gewählt.

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