Münchner Kassenpatienten warten elf Tage länger
Kassenpatienten müssen in Bayern oftmals deutlich länger auf Facharzttermine warten als Privatpatienten – das zeigt eine neue Erhebung der Landtags-Grünen
München – Kassenpatienten müssen in Bayern oftmals deutlich länger auf Facharzttermine warten als Privatpatienten – das zeigt eine neue Erhebung der Landtags-Grünen. Demnach bekommen Privatpatienten im landesweiten Schnitt nach 11 Tagen einen Termin, Kassenpatienten dagegen erst nach 28 Tagen – also 17 Tage später. Das hätten Vergleichsanrufe in 610 Praxen verschiedener Fachrichtungen gezeigt, teilten die Grünen am Freitag mit. „Zumindest bei den Wartezeiten auf einen Facharzttermin ist die Zweiklassenmedizin in Bayern bittere Realität“, sagte Gesundheitsexpertin Theresa Schopper.
Die Grünen haben dabei unter anderem ein Nord-Süd-Gefälle in Bayern ausgemacht: Während Kassenpatienten in Aschaffenburg 30 Tage länger oder in Würzburg 28 Tage länger auf einen Termin warten müssten, liege die Differenz in München nur bei 12, im Bereich Landshut/Straubing bei 10 und im Raum Rosenheim bei 9 Tagen.
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Zudem gibt es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Fachrichtungen: Während Kassenpatienten bei Kardiologen oder Internisten nur 4-5 Tage länger auf einen Termin warten müssten als Privatpatienten, seien es bei Neurologen im Schnitt 38 Tage mehr.
Bei 30 Prozent der angerufenen Praxen machte es nach Angaben der Grünen keinen oder kaum einen Unterschied, ob man Kassenpatient oder privat versichert war – hier unterschieden sich die Wartezeiten kaum.
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