Münchner Helden: Seehofer ehrt Lebensretter

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat 149 Lebensretter ausgezeichnet - Sie seien "leuchtende Vorbilder". Ein Familienvater aus München wurde posthum geehrt.
von  dapd
Valentin Urban zog seine kleine Schwester aus einem ungesicherten Brunnenschacht.
Valentin Urban zog seine kleine Schwester aus einem ungesicherten Brunnenschacht. © Petra Schramek

München - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat 149 Lebensretter ausgezeichnet. Sie haben zum Beispiel Menschen aus brennenden Autos gezogen oder vor dem Ertrinken bewahrt. In 85 Fällen setzten die Helfer dabei sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel. Dafür verlieh Seehofer ihnen am Dienstag in der Münchner Residenz die Bayerische Rettungsmedaille.

Der Ministerpräsident lobte: „Dank Ihrer Hilfe konnten Mütter, Väter, Kinder, Geschwister, Großeltern und Partnern zu ihren Familien und Freunden heimkehren.“ Keine Gefahr für Leib und Leben habe die Helfer dabei schrecken können – weder reißende Flüsse noch tiefe Schluchten. Seehofer fügte hinzu: „Sie alle sind leuchtende Vorbilder und Hoffnungsträger für die Gesellschaft.“

Posthum ausgezeichnet wurde Karl-Albert Dankert aus München. Er starb vor zwei Jahren bei dem Versuch, seinen kleinen Sohn aus der Isar zu retten. Seehofer sagte, Dankert sei „ein Held“ gewesen. Die Medaille wurde von der Witwe entgegengenommen, die dabei mit den Tränen kämpfte.

Mit elf Jahren Schwester aus Brunnenschacht gerettet

Der jüngste mit der Rettungsmedaille Ausgezeichnete ist Valentin Urban aus Steinhöring bei München. Im November 2010 rettete der damals Elfjährige seine Schwester aus einem ungesicherten Brunnenschacht. Ohne Zögern sprang er in Tiefe, um das Mädchen aus dem eiskalten Wasser zu ziehen.

Geehrt wurde zudem Nicole Schellenberger aus Poing. Sie hatte im April dieses Jahres im Alter von 16 Jahren zwei Männer, die mit ihrem Kajak gekentert waren, aus dem sieben Grad kalten Chiemsee gerettet.

Auch Christophorus-Medaille verliehen

64 Menschen wurden zudem mit der Christophorus-Medaille ausgezeichnet – für eine Rettungstat „unter besonders schwierigen Umständen“. Jüngster ist hier Marc-Justin Bräutigam aus Schonungen. Der damals Neunjährige hatte im Dezember 2010 gemeinsam mit zwei zehnjährigen Jungen einen Mann „aus einer hilflosen Lage befreit und ihm damit das Leben gerettet“.

Die älteste Person, die mit der Christophorus-Medaille geehrt wurde, ist Käthe Löchner aus Gleichamberg im Landkreis Hildburghausen. Die damals 70-Jährige hatte im Herbst 2010 in Oberstdorf eine körperlich schwer behinderte Frau aus dem Gaisbach vor dem Ertrinken gerettet.

Seit Schaffung der Bayerischen Rettungsmedaille im Jahr 1952 haben nach Angaben der Staatskanzlei bislang 3.757 Personen diese Auszeichnung erhalten. Mit der Christophorus-Medaille, die erstmals 1983 vergeben wurde, sind bislang 1.353 Personen geehrt worden.

Die persönlichen Geschichten der Lebensretter lesen Sie am Mittwoch in der Printausgabe der AZ.

 

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