Münchner Firma verklagt Heckler & Koch

MÜNCHEN - Gibt es eine Intrige des badischen Waffenherstellers gegen die bayerischen Sicherheitstüftler?
Er war einst Geschäftsführer bei der weltbekannten Waffenschmiede Heckler & Koch. Doch seit 2006 treibt Ernst Mauch bei der Münchner Firma Armatix die Entwicklung einer Sicherheitstechnik voran, die verhindern soll, dass Waffen von Unbefugten benutzt werden. Jetzt ist zwischen Heckler & Koch und Armatix ein offener Krieg entbrannt.
Armatix hat den Konkurrenten verklagt und beim Bundeskartellamt Beschwerde eingelegt. Die Wettbewerbshüter reagierten, rückten zur Razzia bei mehreren Waffenfirmen an. Der Verdacht: Heckler & Koch soll seine Lieferanten zum Boykott einer Armatix- Technologie gedrängt haben.
Ursprünglich wollten der bayerische Newcomer mit der Branchengröße zusammenarbeiten. Doch dann beschloss Armatix, selbst Waffen herzustellen – womöglich der Augsgangspunkt für den Streit.
Seit den Amokläufen an öffentlichen Schulen gilt die Sicherung von Waffen als Zukunftsmarkt. Der Berliner Innensenator Erhart Körting will sogar, dass alle Waffen von Gesetzes wegen mit Blockiersystemen gesichert werden müssen.
Auch in den USA, wo immer wieder Menschen ums Leben kommen, weil Waffen in unbefugte Hände gelangen, steigt das Interesse an Sicherungsvorrichtungen. Vor Kurzem stellte Armatix eine Kleinkaliber-Pistole vor, die ihre Schüsse nur auf eine spezielle Zielscheibe abgeben kann – eine von vielen denkbaren Sicherungs-Varianten.