Münchner erpresst Nacktfotos von jungen Mädchen

Der Münchner Manuel E. schüchtert die Minderjährigen im Internet ein und zwingt sie, ihm Bilder zu schicken. Jetzt hat er Facebook-Verbot.
Torsten Huber |
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Kaufmann Manuel E. (21) im Gerichtssaal. Die Münchnerin Julia H. war...
th Kaufmann Manuel E. (21) im Gerichtssaal. Die Münchnerin Julia H. war...

München - Wenn das Netz zur Falle wird: Die heute 15-jährige Lena B. (alle Opfer-Identitäten geändert) ist in psychiatrischer Behandlung, wacht nachts regelmäßig schweißgebadet auf und gerät in Panik. Schuld ist der Münchner Kaufmann Manuel E. (21).

Er soll sie, ihre ältere Schwester Ellen (17) und vier andere Mädchen (15 bis 19) über das Internet bedroht und beleidigt haben. Zwei Mädchen sind so eingeschüchtert, dass sie ihm sogar Nacktfotos schicken.

Sonst werde er ihnen Schläger der „Hells Angels“ nach Hause schicken oder ihre Privatadressen und Handy-Nummern ins Netz stellen, droht Manuel E.

Jetzt steht er wegen sexueller Nötigung, Beleidigung und Bedrohung in acht Fällen vor einem Münchner Jugendstrafgericht.

Der junge Mann entschuldigt sich im Gerichtssaal bei den Opfern und sagt: „Es tut mir leid.“

Er gibt sich als reicher Jurastudent aus Grünwald aus

Freunde hat Manuel keine – dafür aber über 1000 Kontakte auf Facebook gesammelt. Ihnen gegenüber gab sich der Hauptschüler, der seine Lehre abgebrochen hat, häufiger als reicher Jurastudent aus Grünwald aus.

2012 beginnt er damit, junge Mädchen zu beleidigen, wenn ihm irgendwelche Äußerungen oder Facebook-Einträge nicht gefallen.

Am 26. September 2012 erpresst er die Schülerin Ellen B.: „Schick’ mir ein Nacktfoto!“ Ansonsten werde er Lügen im Netz über sie verbreiten. Aus Angst sendet sie ihm ein Foto. Über Wochen mobbt der Angeklagte Ellen B. und deren Schwester wiederholt über das Internet.

In einem zweiten Fall fordert er eine 18-Jährige auf, ihm ein Foto zu schicken, auf dem sie sich befriedigt. Manuel E. droht ihr mit der Schlägertruppe. Aus Angst gibt sie nach, sendet eine Aufnahme.

Zahlreiche Bilder veröffentlicht Manuel E. – oft versehen mit Kommentaren wie: „Wer will die Billig-Hure f....?“

Die Richterin greift durch. Urteil: zwei Jahre auf Bewährung, vier Wochen Jugendknast, sechs Monate Facebook- und WhatsApp-Verbot. Manuel E. muss 100 Stunden Sozialarbeit leisten und an zwei Opfer je 1500 Euro Schmerzensgeld zahlen.

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