Münchner Einbrecher kommt mit Bewährung davon
Der Vorhang zu und (fast) alle Fragen offen: So werden sich am Freitag viele Beobachter nach dem Amtsgerichtsprozess gegen einen 44-jährigen Einbrecher gefühlt haben.
Die erste ungeklärte Frage in der Anklage: Wann genau fand der Einbruch in das Altperlacher Haus statt? Die Ermittler konnten den Zeitraum lediglich auf die Zeit vom 14. bis 25. September 2018 einschränken. In diesen elf Tagen waren Hauseigentümer Joseph P. (87) und seine Frau im Urlaub. Und wichtiger noch: Was wurde überhaupt gestohlen und wie viel war die Beute wert?

Unklar ist auch, wie der Einbrecher ins Haus kam. Die Anklage lässt das offen. Möglicherweise war das Küchenfenster gekippt, vielleicht stand aber auch ein Kellerfenster offen. Jedenfalls wurde dem Einbrecher die Sache recht einfach gemacht. Den Schlüssel zu dem fast mannshohen Tresor fand er offenbar ganz in der Nähe.
Einbrecher warf Schmuck weg, weil er dachte, er sei wertlos
Zu Beginn des Prozesses erklärt Verteidiger Thomas Pfister für seinen Mandanten, dass die Vorwürfe nur teilweise richtig sind. Ja, der 44-Jährige sei in das Haus eingebrochen, aber der serbische Landwirt, der damals in München einen sterbenskranken Freund besuchte, habe nicht wie in der Anklage aufgeführt, eine wertvolle Münzsammlung, Goldbarren und Bargeld gestohlen. Richtig sei, dass er sich lediglich Schmuck in die beiden Hosentaschen steckte und dann floh. Den Schmuck habe er später weggeworfen, weil er glaubte, dass er wertlos sei.
Das Urteil: ein Jahr und zehn Monate Haft, die aber zur Bewährung ausgesetzt werden. Außerdem muss der Verurteilte 1.000 Euro an die Tafel zahlen.
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