Münchner Augustiner-Wirtschaft hat neues Konzept – und deutlich niedrigeren Bierpreis
Wo sich eine Tür schließt… da öffnet "Die Pforte". Der "Simplicissimus", ein Haidhauser Traditionslokal, ist Geschichte. Für treue Stammgäste ist das allerdings kein Grund zur Trauer. Am Freitag eröffnet in den urigen Räumen in der Balanstraße am Rosenheimer Platz ein Stehausschank unter neuem Namen: "Die Pforte". Wirt ist Luca Francesco Meenen – wie zuletzt schon im "Simplicissimus".
Das Motto hier: "Kein Schnickschnack, Bier im Vordergrund"
Der Name ist neu, aber simpel soll es bleiben: "Es wird keinen Schnickschnack geben, das Bier steht im Vordergrund", so Meenen. Eine Halbe Helles kostet 3,90 Euro (zuvor: 4,30 Euro). Das Konzept: Stehausschank – Stichwort Selbstservice. "Das bringt Bewegung rein und die Leute kommen miteinander ins Gespräch", erklärt Meenen.
Stehen und ratschen: Der 29-Jährige möchte junge Menschen an bayerische Traditionen heranführen. Der Stehausschank soll "etwas zwischen Boazn und Restaurant" sein.
Warum er neu eröffnet? "Ich hatte einfach Lust auf ein neues Konzept", sagt Meenen. Das Personal, sowohl im Service als auch in der Küche, bleibt gleich.
Neben der Augustiner-Brauerei, die den Umbau finanziert, unterstützt Meenens Freundin Yelda Fritz (31) das Projekt. "Sie ist eine riesige Hilfe und macht alles, was ich nicht kann – und das ist Einiges", sagt Meenen und lacht.
Bodenständige bayerische Küche und "saufaire Preise"
Fritz tippt fleißig am Laptop, als die AZ in der Balanstraße zu Besuch kommt. Hinter ihr dröhnt es, Handwerker sind zugange. Der Umbau läuft auf Hochtouren. Nur eineinhalb Wochen hat das Lokal zugemacht. Bis Freitag muss alles picobello sein. Der kolumbianische Künstler Angel Acevedo pinselt derweil die letzten Feinheiten der Wandbemalung fertig. In der Mitte steht groß in schwarzen Lettern: "Die Pforte".
Warum nicht mehr "Simplicissimus"? Immerhin ein Name, mit dem viele Münchner etwas anfangen können? "Wir wollten etwas, das zu unserem neuen Konzept passt. Nichts aufgesetzt Bayerisches, aber auch keinen englischen Schmarrn", so Meenen.
Auf der Wand tummeln sich Münchner Wahrzeichen. Vor bayernblauem Hintergrund sind Monopteros, Frauenkirche und Münchner Kindl abgebildet. Ein solches ist auch Luca Meenen – wenngleich nicht in Mönchskutte, sondern für den Pressetermin extra in Trachtenweste. Aufgewachsen ist er in Haidhausen.
Gastroerfahrung sammelte er nicht nur im "Simplicissimus". Mit 21 Jahren übernahm der gelernte Anlagenmechaniker die Boazn "Bumsvoll" in Giesing. Im Oktober verkaufte er den Laden an einen Freund. Das "Simplicissimus" leitete Meenen ab Juli 2023 mit Gianluca Massa (Inhaber der Ambar in Giesing). Im März letzten Jahres trennte sich das Gastro-Gespann. "Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen. Streit gab es keinen", klärt Meenen auf.
Was es mit den Late-Night-Würstln auf sich hat
Kulinarisch bietet "Die Pforte" eine bodenständige, bayerische Küche. Warmes Essen gibt es von Montag bis Samstag zwischen 17 und 21 Uhr. Auf der Karte stehen unter anderem "Münchner Schnitzel", "Crispy Halloumi Burger" oder "Schweinebratengröstl" – "natürlich zu saufairen Preisen", so Meenen.
Wenn die Küche schon zu hat, bietet Meenen "Late-Night-Würstl" an – entweder ein Paar Debreziner oder Käsekrainer, immer mit Brezen und Meerrettichsenf (je 6,90 Euro).
Für die richtige Stehausschank-Stimmung spielt der 29-Jährige "einen bunten Mix" aus "Münchner Freiheit", "Spider Murphy Gang", aber auch Austro- und Italo-Pop.
Bei der Eröffnung am Freitag ab 16 Uhr soll "DJ Bumsvoll" für Gaudi sorgen. Am Tag darauf feiert Meenen den Geburtstag seines vierjährigen Sohnes, ein "straffes Wochenendprogramm". Danach freut er sich, so oft es geht, selber hinterm Tresen der Pforte zu stehen.
Vorläufige Öffnungszeiten:
Mo bis Do: 17 bis 23 Uhr
Fr und Sa: 15 bis 24 Uhr
Der "Simplicissimus" heißt jetzt "Die Pforte" – mit neuem Konzept, aber altem Wirt.
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