Münchner Arzt soll Kassen um über drei Millionen Euro betrogen haben

Dem Mediziner aus München wird gewerbsmäßiger Betrug in 25 Fällen vorgeworfen. Zwischen 2014 und 2020 soll er überhöhte Quartalsrechnungen bei den Kassen vorgelegt haben.
AZ/dpa |
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Der Münchner Arzt hat Krankenkassen um mehrere Millionen Euro betrogen. (Symbolbild)
Der Münchner Arzt hat Krankenkassen um mehrere Millionen Euro betrogen. (Symbolbild) © Jens Kalaene/ZB/dpa

München/Nürnberg - Ein Münchner Arzt steht wegen des Vorwurfs des Abrechnungsbetrugs in Höhe von mehr als drei Millionen Euro unter Anklage.

Münchner Arzt räumt Vorwürfe ein

Der Mediziner soll gegenüber gesetzlichen Krankenkassen Leistungen an Patienten abgerechnet haben, die gar nicht stattgefunden haben, teilte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Kriminalität im Gesundheitswesen (ZKG) bei der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg am Freitag mit. Es gehe um 25 Fälle von gewerbsmäßigen Betrug. Der Arzt habe die Vorwürfe im Ermittlungsverfahren überwiegend eingeräumt.

Der Arzt soll in den Jahren 2014 bis 2020 insgesamt 25 überhöhte Quartalsabrechnungen bei den Kassen vorgelegt haben. Konkret soll er für gesetzlich Versicherte mehrere Behandlungen abgerechnet haben, obwohl diese nur einmal in seiner Praxis - häufig wegen Notfällen - vorstellig geworden waren.

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Der Mann soll persönlich die Versichertenkarten der Patienten eingelesen und die Karten dabei auch für zurückliegende oder in der Zukunft liegende Quartale erfasst haben. Dazu habe er am Computer das Datum entsprechend verstellt. Auch für Praxismitarbeiter, deren Angehörige und weitere Patienten soll er Leistungen in Quartalen abgerechnet haben, in denen diese gar nicht in Behandlung waren.

Aufgefallen war der Schwindel einer Mitarbeiterin einer Krankenkasse. Der Arzt hatte dort wiederholt Ersatzformulare für Patienten beantragt, die dann benötigt werden, wenn Versichertenkarten nicht lesbar sind. Mit den Ersatzdokumenten habe er sicherstellen können, dass die Patienten zu den fiktiv gewählten Daten auch wirklich noch bei der entsprechenden Kasse versichert waren.

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • SL am 05.02.2022 09:29 Uhr / Bewertung:

    "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann" Spruch von Francis Picabia. Also Kopf benutzen um staatliche Vorgaben zu hinterfragen. Das gehört zu den basalen Rechten und Pflichten einer Demokratie

  • Witwe Bolte am 04.02.2022 20:09 Uhr / Bewertung:

    Bestimmt kein Einzelfall. Arztpraxen sind wie Selbstbedienungsläden. Jeder Patient sollte von seiner Krankenkasse eine Aufstellung bekommen, was sein Arzt für ihn alles so abgerechnet hat. Dann wären die Betrügereien schnell vorbei.

  • SL am 05.02.2022 09:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Das kann jeder Patient, auch der gesetzlich Versicherte längst verlangen. Macht nur kaum jemand

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