Münchens OB Dieter Reiter: Schüler sollen sich lieber zu Hause testen
München - Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) stellt sich beim Thema Schul-Schnelltests gegen die Staatsregierung. In einem Schreiben an Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) fordert er, dass Schülerinnen und Schüler die in der Schule vorgesehenen Selbst-Tests zu Hause durchführen können.
Reiter: Schüler werden bei positiven Tests stigmatisiert
Das sei, so Reiter, schon aus infektiologischen Gründen einer Testung in der Schule vorzuziehen, da die Schüler im Fall eines positiven Testergebnisses gar nicht erst in die Schule fahren würden. Außerdem würde durch die Heim-Tests eine Stigmatisierung bei positiven Tests verhindert. Und für die Lehrkräfte würde die Durchführung der Tests eine zusätzliche Belastung darstellen, so das Stadtoberhaupt.
"Selbstverständlich ist das Vorhaben, die Öffnung der Schulen durch die flächendeckende Testung von Schüler*innen vor Unterrichtsbeginn zu sichern, grundsätzlich sehr zu begrüßen. Aus meiner Sicht ist das Angebot eines in der Schule unter Aufsicht durchgeführten Selbsttests allerdings nicht geeignet, hier eine niederschwellige, den Bedürfnissen der Schüler*innen und Eltern gerecht werdende Testmöglichkeit zu schaffen", schreibt Reiter.
Anstatt in der Schule: Reiter will Tests zu Hause
Die Testung zu Hause würde verhindern, "dass infizierte Schüler*innen das Virus unwissentlich in die Gemeinschaft tragen können, da diese in Kenntnis des positiven Testergebnisses zunächst zu Hause bleiben und sich mit Unterstützung der Eltern unter strenger Beachtung von Schutzmaßnahmen einer Nachtestung unterziehen können".
"Ich fordere Sie daher auf, Schüler*innen und Eltern die Möglichkeit zu eröffnen, Selbsttests bereits vor Unterrichtsbeginn zu Hause in einer vertrauten und sicheren Umgebung durchzuführen. Eine Testpflicht, die neben der Durchführung eines PCR oder PoC Antigen-Schnelltests nur einen in den Schulen unter Aufsicht durchgeführten Selbsttest als Teilnahmevoraussetzung für den Präsenzunterricht in Abschlussklassen ab einer 7-Tage-Inzidenz über 100 eröffnet, ist weder sachgerecht noch wird sie dazu führen, die ohnehin schon hohe Belastung auf Seiten der Schüler*innen und Eltern auf ein erträgliches Maß zu reduzieren", schließt Reiter.
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