Geheimtipps in München: Diese historischen Bauten haben geöffnet

Der Tag des offenen Denkmals wirbt mit historischen Bauten um den Denkmalschutz. Die AZ zeigt, was geboten ist. Und die Kunsthistorikerin Ursula Schirmer erklärt, warum dieser Schutz so wichtig ist.
von  Imke Rauhut
Sankt Nikolaus in Englschalking, umgangssprachlich "Nikolauskircherl“ genannt, ist eine besondere Kirche.
Sankt Nikolaus in Englschalking, umgangssprachlich "Nikolauskircherl“ genannt, ist eine besondere Kirche. © St. Emmeram

Am 14. September findet in ganz Deutschland der Tag des offenen Denkmals statt. Dabei öffnen sich viele sonst verschlossene historische Bauten für Besucher, dazu gibt es kostenlose Führungen. Auch München beteiligt sich an der Aktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die private Stiftung möchte dadurch auf das Thema aufmerksam machen.

„Denkmale sind Teil unser aller Leben und unser gemeinsames Erbe“, sagt Stiftungssprecherin Ursula Schirmer im Gespräch mit der AZ.  Alle beteiligten Denkmale können am Sonntag kostenfrei besucht werden. Ursula Schirmer ist besonders vom Programm des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege begeistert: „Gehen Sie in die Alte Münze. Dort können Sie fast alle Aspekte der Denkmalpflege kennenlernen.“

Die Eggarten-Siedlung im Umschwung

Obwohl die Häuser der Eggarten-Siedlung leer stehen, wollen Anwohner die Siedlung aufgrund des Biotops erhalten.
Obwohl die Häuser der Eggarten-Siedlung leer stehen, wollen Anwohner die Siedlung aufgrund des Biotops erhalten. © Irene Gronegger

Um den Erhalt der Siedlung im Münchner Norden wird seit Langem gekämpft. Zwischen dem Lerchenauer See und dem Bahn-Nordring befindet sich fast schon unscheinbar die Eggarten-Siedlung. Auf etwa 21 Hektar steht hier eine über 100 Jahre alte Kolonie. Sie wurde auf dem ehemaligen königlichen Fasanengarten der Wittelsbacher errichtet. Seit 1938 die Deutsche Reichsbahn die Fläche erworben hat, wurden immer wieder Gebäude der Wohnsiedlung abgerissen, um dem geplanten Rangierbahnhof Platz zu machen. Andere wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Nach Kriegsende entwickelte sich der Eggarten mit der Zeit zu einem Biotop. Die wenigen Häuser sind schon lange nicht mehr bewohnt, viele der Flächen verwildern, ein paar werden noch als Kleingarten genutzt. Nun plant die Stadt zusammen mit Investoren und Genossenschaften einen Neubau mit 1850 Wohnungen – doch nicht jeder begrüßt die Veränderung. Am Sonntag können Interessierte um 16 Uhr an einem Spaziergang durch die verlassene Siedlung teilnehmen. Dabei werden Geschichte und Gegenwart des Ortes betrachtet und ein Blick in die Zukunft geworfen. Treffpunkt ist die Eggartenstraße, 150 Meter nördlich der Bushaltestelle Lassallestraße. Anmeldung nicht erforderlich.

Alte Münze: Der Wert der Denkmalpflege

Renaissance-Innenhof der Alten Münze.
Renaissance-Innenhof der Alten Münze. © Imago

Wie arbeiten Restauratoren? Wie werden Denkmale gefunden? Welche Technologien kommen bei der Denkmalpflege zum Einsatz? Seit 1908 kümmert sich das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege um das kulturelle Erbe Bayerns. Hier werden Denkmale erfasst, Denkmalforschung betrieben, Bau-, Kunst- und Bodendenkmale gepflegt, sowie Eigentümer beraten.

Am 14. September öffnet das Landesamt seine Türen und begrüßt Interessierte mit einem breiten Programm. Von 11 bis 17 Uhr können Besucher an Führungen durch die Restaurationswerkstatt, Atelierräume oder das Bildarchiv teilnehmen, anhand praktischer Vorführungen Einblicke in die Materialanalyse und digitale Erfassung von historischen Objekten erhalten oder in Vorträgen etwas über die Suche nach Denkmalen, das Denkmalschutzgesetz und Sondengänger lernen.

Das Gebäude selbst ist auch eine Führung wert: Die Alte Münze wurde von 1563 bis 1567 von Herzog Albrecht V. errichtet und diente zunächst als Hofmarstall und Kunstkammergebäude. Bis zur Auflösung des Königreichs Bayern 1918 prägte man dort Goldmünzen, 1948 bis 1986 Pfennig- und Mark-Münzen. Auch für Kinder ist einiges geboten: Anhand experimenteller Archäologie können sie vergangene Lebensweisen rekonstruieren, im Zentrallabor mit anpacken oder bei einer Schnitzeljagd die Alte Münze erkunden. Mit dem Verein der Freunde der Alten Geschichte lernen die jungen Besucher spielerisch die Welt der Römer kennen – von selbst gebastelten Handarbeiten bis hin zu Kinderspielen.

Auf der Webseite des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege findet man nähere Informationen zum Programm. Alle Veranstaltungen sind kostenlos, die Teilnehmerzahl ist teilweise begrenzt. Die Teilnahmekarten für die Führungen sind am Sonntag vor Ort in der Alten Münze (Hofgraben 4) ab 10.15 Uhr erhältlich.

Gottesdienst, Schlossführung und Konzert: Ein Tag im Schloss Fürstenried

Das Schloss Fürstenried ist eins der weniger bekannten Schlösser Münchens.
Das Schloss Fürstenried ist eins der weniger bekannten Schlösser Münchens. © Imago

Das Schloss Fürstenried dient als Tagungs- und Beherbergungsbetrieb und wird von der Erzdiözese München und Freising als Exerzitienhaus genutzt. Das ehemalige Jagdschloss wurde zwischen 1715 und 1717 erbaut und war von 1883 bis 1916 Sitz von König Otto I.

Zum Tag des offenen Denkmals begrüßt die Erzdiözese Besucher mit einem reichen Programm. Es beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Schlosspark (bei schlechtem Wetter in der Kapelle). Im Anschluss können Besucher von 11 bis 16 Uhr an den jeweils zur vollen Stunde stattfindenden Schlossführungen teilnehmen und mehr über die Geschichte des Gebäudes erfahren. Hierfür ist eine Anmeldung im Foyer notwendig. Auf der Terrasse (bei schlechtem Wetter im Goldenen Saal) gibt es um 12 und um 14 Uhr ein Picknick-Konzert. Dabei kann man der „Straßenmusik“ des Otto-von-Taube-Gymnasiums lauschen.

Von 13.30 bis 15.30 Uhr, immer zur halben Stunde, finden Imkerei-Führungen statt. Die Teilnehmenden erfahren dabei mehr über die Schlossbienen und den hauseigenen Honig. Um eine Anmeldung am Honigverkaufsstand im Weißen Saal wird gebeten. Um 16 Uhr findet schließlich ein gemeinsamer Abschluss mit Poesie und Musik statt.
Zusätzlich gibt es den ganzen Tag lang weitere Angebote, wie zahlreiche Infostände oder die Mitmachaktion „Denk-Mal-Raum“, die das Motto des Tags des offenen Denkmals behandelt. Auch an die Kinder ist gedacht: Sie dürfen Steine bunt bemalen und als Zeichen des Friedens in den Schlosspark legen.

Spaziergang: Die ganze Stadt als Denkmal

Der Fischbrunnen ist der älteste Brunnen Münchens. Er wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt.
Der Fischbrunnen ist der älteste Brunnen Münchens. Er wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. © Imago/Stanislav Belicka

Es gibt Denkmale, die so sehr in eine Stadt eingewoben sind, dass man sie im alltäglichen Trubel übersieht. Doch wenn man sich Zeit nimmt und bedacht durch die Straßen schlendert, erkennt man: Denkmale gibt es unzählige. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bietet deshalb am Tag des offenen Denkmals einmalige Stadtführungen an, die München von einer neuen Seite zeigen.

Den Sonntag beginnt man am besten um 11 Uhr mit einem Spaziergang durch die Münchner Innenstadt. Harald Gieß erzählt dabei die Geschichte der Münchner Brunnen zwischen Marienplatz und Staatskanzlei. Neben den Klassikern führt er die Teilnehmer auch zu weniger bekannten und versteckten Wasserquellen der Stadt. Die Teilnahme ist kostenlos, Karten gibt es ab 10.15 Uhr im Innenhof des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Gleich im Anschluss können besonders Geschichtsinteressierte an einer weiteren Führung um 13 Uhr teilnehmen. Hier geht es weit zurück in die Vergangenheit – ins älteste München, die sogenannte „Heinrichstadt“. Teilnehmer lernen die Ursprünge Münchens kennen und erleben, wie klein die Stadt einst war. Auch hier sind die Karten ab 10.15 Uhr im Innenhof erhältlich. Die Führung wird um 16 Uhr wiederholt.

Wer in der Gegenwart bleiben möchte, darf sich über Führungen durch das Olympiadorf freuen. Um 11 und 14 Uhr gibt der Verein Einwohner-Interessen-Gemeinschaft Olympiadorf Einblicke in die Dorfgemeinschaft und in die Architektur des einstigen Sportler-Quartiers.

Denkwürdige Kirchenausflüge

Die Heilig-Kreuz-Kirche ragt mit ihrem hohen Turm aus dem Stadtteil Giesing heraus.
Die Heilig-Kreuz-Kirche ragt mit ihrem hohen Turm aus dem Stadtteil Giesing heraus. © Imago/Wolfgang Maria Weber

Kirchen, Kathedralen und religiöse Bauten sind oft ein beliebtes Ausflugsziel. Viele dieser Sakralbauten stehen unter Denkmalschutz. In München werden am Tag des offenen Denkmals viele Führungen angeboten. So wie durch die Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing. Sie ragt mit ihrem 95 Meter hohem Turm empor und gilt als Wahrzeichen des Stadtteils. 1886 geweiht, ist sie die letzte vollständig erhaltene neugotische Kirche Münchens. Am Sonntag finden um 13 und 16 Uhr Kirchenführungen und um 14 und 17 Uhr Orgelführungen statt. Um 15 Uhr stellt der Künstler Christoph Brech die von ihm gestalteten neuen Kirchenfenster vor.

In Englschalking führt der Kirchenpfleger am Sonntag durch St. aus (großes Foto oben). Das Kircherl stammt aus dem 14. Jahrhundert und konnte erst kürzlich durch viele private Spenden vor dem Einsturz gerettet werden. Das Nikolauskircherl wirkt, als würde es lächeln, das liegt an der Sonnenuhr am Dachreiter. Die Führungen finden um 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr mit Orgelmusik statt. Um Anmeldung an gabriele.huber@huber-muenchen.com wird gebeten.

Noch älter ist die Alte St. Martinskirche in Moosach. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist somit die dienstälteste Kirche Münchens. Zum Tag des Denkmals findet eine einmalige Kirchenführung um 15 Uhr statt. Auch in der Pfarrkirche St. Lorenz in Oberföhring (von 12 bis 15 Uhr) und in der Alten St. Georgskirche in Milbertshofen gibt’s am Sonntag jeweils zur vollen Stunde (11 bis 16 Uhr) Führungen.

Katholische Akademie: Vom Bauernhaus zum Schloss

Das malerische Suresnes-Schlössl aus dem 18. Jahrhundert wurde im Barockstil erbaut.
Das malerische Suresnes-Schlössl aus dem 18. Jahrhundert wurde im Barockstil erbaut. © Katholische Akademie in Bayern

Die beiden Denkmale auf dem Altschwabinger Gelände der „Katholische Akademie in Bayern“ könnten unterschiedlicher nicht sein: Gegenüber eines alten Bauernhauses aus dem 13. Jahrhundert befindet sich ein Adels-Herrenhaus nach dem Vorbild des Château de Suresnes bei Paris.
Der sogenannte Viereckhof ist das älteste noch erhaltene Bauernhaus Schwabings. Seinen Namen erhielt es aufgrund eines nachgewiesenen Besitzers, Balthasar Viereck, aus dem Jahr 1635.

Das Herrenhaus wird Schloss Suresnes oder auch Werneckschlößl genannt. Es wurde von 1715 bis 1718 als Lustschlösschen des adeligen Kabinettssekretärs Kurfürst von Wilhelm erbaut. Ab 1756 wechselte es stetig die Besitzer. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das barocke Schlössl zum beliebten Treffpunkt für junge Künstler, darunter auch die Maler Hans Reichel und Paul Klee. 1937 erwarb das Erzbistum München und Freising das Gebäude und seit 1967 dient es als Tagungsstätte für die Katholische Akademie in Bayern.

Bauernhaus und Schloss sind üblicherweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Am Tag des offenen Denkmals haben Besucher daher die einmalige Gelegenheit, die historischen Orte selbst zu erkunden, sich bei einem Vortrag (von 11.30 bis 16 Uhr) zu informieren oder im Schlosspark zu verweilen. 

Zu Fuß oder mit dem Rad: Von Kreuzwegen und Feldkreuzen

Start der Tour: das Kreuz am Permoserplatz.
Start der Tour: das Kreuz am Permoserplatz. © Michael Förster

Sonntagsspaziergänge und sakrale Denkmale lassen sich erstaunlich gut kombinieren. Das beweist besonders die einzigartige Führung auf dem Gelände der Maria-Ward-Realschule.
Hier gibt es einen historischen Kreuzweg mit 14 denkmalgeschützten Stationen aus dem Jahr 1862, die erst letztes Jahr restauriert wurden.

Am Sonntag um 15 Uhr haben Besucher die einmalige Gelegenheit, an einer Führung über den normalerweise nicht öffentlich zugänglichen Weg teilzunehmen. Treffpunkt ist die Wiese vor der Pfarrkirche St. Michael (Johann-Michael-Fischer-Platz 1). Wer etwas Anspruchsvolleres sucht, kommt am Sonntag um 14 oder 16 Uhr zum Permoserplatz 1 in Berg am Laim. Ab da findet eine Radtour durch Trudering statt. Die Rundfahrt führt an sieben historischen Feldkreuzen vorbei, die teilweise bis zu 150 Jahre alt sind. Die Radfahrer lernen das Alter der Kreuze einzuschätzen und die verschiedenen handwerklichen Techniken kennen. Dabei legen sie sieben Kilometer zurück. Die Tour entfällt bei sehr schlechtem Wetter.

Wo sich nur am Sonntag Türen öffnen

Einmalig: Das weltweit größte Lithografiesteinarchiv befindet sich in München.
Einmalig: Das weltweit größte Lithografiesteinarchiv befindet sich in München. © LDBV, Lübke

Viele Münchner Denkmale sind glücklicherweise der Öffentlichkeit zugänglich. Am Tag des offenen Denkmals haben Einheimische jedoch die einmalige Gelegenheit, auch sonst verschlossene Orte zu besuchen. Einer dieser Orte ist der Bundesfinanzhof in Bogenhausen. Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens können Besucher von 10 bis 16 Uhr an Führungen durch das „Fleischerschlösschen“ teilnehmen. Anmeldungen sind nicht erforderlich, letzter Einlass ist um 15.10 Uhr.

Die ehemalige Frauenklinik der LMU an der Maistraße 1 hat erst 2023 ihre Türen verschlossen. Seit 1916 sind dort über 200.000 Münchnerinnen und Münchner auf die Welt gekommen. Am Sonntag können Interessierte noch ein letztes Mal das historische Gebäude besuchen, bevor es nach einer umfassenden Sanierung als Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik genutzt werden soll. Führungen finden um 13, 15 und 17 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnehmerzahl ist aber auf jeweils 20 Personen begrenzt.

Das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung nutzt einen ganz besonderen denkmalgeschützten Ort: Im Keller des Gebäudes befindet sich das weltweit größte Lithografiesteinarchiv. Die aus über 26.000 Steinen bestehende Bibliothek bietet am Sonntag von 9 bis 15 Uhr jeweils zur vollen Stunde Führungen und zur halben Stunde Vorführungen zum Druckverfahren in der historischen Werkstatt an. Es ist keine Anmeldung notwendig, Besucher werden am Haupteingang empfangen.

Noch mehr Denkmale

  • Theater am Sozialamt: Das alte Feuerwehrhaus und Tröpferlbad ist seit über 50 Jahren ein Theater. Um 13 Uhr kann man sich hier umschauen, Kaffee und Kuchen gibt’s auch.
    (Haimhauser Straße 13a)
  • Historisches Zeughaus: Der Klinker-Bau von 1866 wurde von 2008 bis 2018 saniert und beherbergt die Design-Fakultät der Hochschule München. Sehenswert! Führungen um 10.30 Uhr und 12.30 Uhr. Online-Anmeldung bis 14.9. möglich unter eveeno.com/zeughaus. (Lothstraße 17)
  • Alte Ziegelei Oberföhring: Letztes Zeugnis der Ziegelindustrie im Nordosten. Ab 11 Uhr Führungen durch Maschinenhaus und Trockenstadel.
    (Zur Alten Ziegelei 15)
  • Haus des Deutschen Ostens: Das ehemalige Kloster (von 1699) war schon 1724 ein Teil Münchens. Nach der Säkularisation war es Rentamt, Bezirksamt, KFZ-Zulassungsstelle und seit 1970 Museum. Führungen: 14 und 15.30 Uhr.

Gute Gesetzte für Denkmale in Bayern

Nur etwa vier Prozent der Bausubstanz in Deutschland sei denkmalgeschützt. Oft werden alte Bauten abgerissen – auch illegal. Dabei gebe es gute Denkmalschutzgesetze, insbesondere in Bayern. „Die Gerichte müssen nur den Mut haben, diese auch umzusetzen“, sagt Stiftungssprecherin Ursula Schirmer. Für die promovierte Kunsthistorikerin spielen Denkmale in vielen Bereichen eine große Rolle: „Sie sind Wissensspeicher und Quellen, aus denen wir unsere Zukunft gestalten. Vor allem sind sie aber identitätsstiftend. Wenn ich aus dem Zug schaue, erkenne ich anhand der Zwiebeltürme, dass ich in Bayern bin.“

Auch der Tourismus sei ein Faktor. Und das Thema Nachhaltigkeit: „Früher wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, einen alten Bau abzureißen, nur um etwas Neues darauf zu bauen“, sagt Schirmer. Eine Umnutzung spare Ressourcen und Baukosten und fördere die regionale Wirtschaft, da man oft auf Betriebe und Material vor Ort angewiesen sei.

Diese Aspekte spiegelt auch das Motto der Aktion wider: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ Die Besucher sollen sich damit auseinandersetzen, was ihnen was wert ist. „Ich kann materiellen Wert messen, das wäre wirtschaftlich betrachtet“, erklärt Schirmer, „Aber ich kann mich auch fragen, was ist es mir wert, mich an einem Ort wohlzufühlen oder Ressourcen zu schonen?“

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