München-Zürich: Das sagt die Deutsche Bahn zur Problemstrecke
München - Das Versprechen bei der Einführung im Dezember 2021 war verlockend: Ohne Umsteigen in dreieinhalb Stunden von München nach Zürich, (oder umgekehrt) reisen. In top modernen Eurocity-Neigezügen, Speisewagen und Kinderabteil inklusive.
Die Verbindung sollte die beiden Metropolen noch näher zusammenbringen und sowohl Autofahrten als auch Flügen harte Konkurrenz bieten. Möglich machte das die Elektrifizierung des deutschen Abschnitts zwischen München und Lindau.
München-Zürich: Verspätungen und Störungen auf problembehafteter Strecke
Allein die Realität sieht anders aus: Zwei Drittel aller Züge dieser Verbindung fuhren von Beginn weg verspätet. Oft ist es gleich eine halbe Stunde, die der Zug länger unterwegs ist. Die Gründe: Eine lange Strecke mit nur einer Spur, Zugkreuzungen im Allgäu, Baustellen und Störungen in der Neigetechnik der Züge, wie eine Sprecherin der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) der "Luzerner Zeitung" sagte.
Kommen sie dann mit nur etwas Verspätung in der Schweiz an, werden sie durch andere Züge weiter gebremst, hinter denen sie herfahren müssen. So nimmt die Verspätung noch zu.
Die SBB gehen jetzt schon so weit, dass sie die Züge dieser Strecke auf einigen Abschnitten innerhalb der Schweiz aus dem Fahrplan nehmen, weil sie so unzuverlässig unterwegs sind.
München-Zürich: Passagiere können sechs Mal täglich hoffen
Für die Passagiere, die von München nach Zürich und wieder zurück wollen, ist das allerdings nicht relevant: Sechs Mal täglich fährt der Zug die Strecke hin und zurück. Nur dass man wirklich in der angekündigten Zeit auch am Ziel ankommt, ist eher unwahrscheinlich.
Auf AZ-Anfrage nimmt nun auch die Deutsche Bahn Stellung zur Problemstrecke: Die Pünktlichkeit entspreche "derzeit nicht den Erwartungen von DB Fernverkehr", so eine Sprecherin. Neben den bereits genannten Gründen sei auch die "aktuell angespannte betriebliche Situation im Fernverkehr" mit ein Grund dafür.
Was auch schon die Schweizer Kollegen betonten, sagt auch die Sprecherin der Deutschen Bahn: Mit "Hochdruck" werde daran gearbeitet, die Pünktlichkeit zu verbessern. Wie das konkret passieren soll, sagt die Bahn nicht.
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