"München wird sichtbar": 1.000 Menschen bei Lichter-Demo gegen Querdenker am Odeonsplatz
München - Deutschlandweit treffen sich Querdenker mittwochs seit Wochen zu sogenannten Corona-"Spaziergängen". Am Donnerstag (10. Februar) hat nun die "schweigende Mehrheit", die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgefordert hatte, Gesicht zu zeigen, ein Zeichen gegen diejenigen gesetzt, die Corona-Maßnahmen ablehnen.
München: Lichterstern am Odeonsplatz geplant
Ab 19 Uhr wurde am Odeonsplatz und in der Ludwigstraße ein Lichterstern gebildet. "Angesichts der z. T. gewaltsamen 'Spaziergänge' und radikalisierten, teils antisemitischen Demonstrationen, die in deutschen Städten seit Wochen stattfinden, hat sich das Bündnis #MünchenWirdSichtbar zusammengefunden, um ein positives Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Pandemie zu setzen", hieß es in einer Mitteilung vor der Aktion, zu der laut "BR" rund 1.000 Menschen kamen.
Auch der Lichtkünstler und Medienpädagoge Ulrich Tausend unterstützte die Demonstration, “denn Solidarität ist kein Spaziergang". Weiter sagte er in der Ankündigung: "Und so freue ich mich bei #MünchenWirdSichtbar gemeinsam mit vielen Anderen mit Licht ein leuchtendes Symbol für Solidarität und Demokratie zu malen.”
Um 19.15 Uhr und um 19.30 Uhr sollten alle Teilnehmer ihre mitgebrachten Kerzen oder Lichter für je zwei Minuten in Richtung Himmel halten. Unter der Leitung Tausends sollte zeitgleich auf der Ludwigstraße eine Lichterchoreographie entstehen. In der Mitte war aus Kerzen das Wort "Zusammenhalt" geschrieben.
Organisatorin: "Wir sind Menschen, nicht Feinde"
Dokumentarfilmerin Katrin Richterhofer, eine der drei Organisatorinnen, sagte dem "Sonntagsblatt" über die Aktion: "Wir wollen Menschen Gelegenheit geben, Stellung zu beziehen. Viele sind frustriert und wollen ihr Gesicht zeigen, statt immer nur die antidemokratischen Aktionen zu erdulden. Es gibt momentan so viel Spaltendes in der Gesellschaft. Wir wollen zeigen: Komme was wolle, wir sind Mitmenschen, nicht Feinde. Und wir wollen sagen: Es gibt demokratische Mehrheitsentscheidungen - bitte tragt sie mit!"
Zeichen der Dankbarkeit
Zudem soll der Lichterstern ein Zeichen der Dankbarkeit sein "gegenüber denen, die in den Zeiten der Pandemie engagierte Arbeit für die Gemeinschaft geleistet haben und leisten z. B. in der Gesundheitsversorgung, bei der Polizei, in Kindergärten und Schulen, in den Gemeinden, bei der Grundversorgung".
Auch zahlreiche Politiker von den Grünen, der SPD, Union und FDP gehören zu den Unterstützern.
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