München und im Umland: Tipps für Winter Spaß!

Die ganz eisigen Zeiten sind vorerst vorbei, jetzt lacht endlich die Sonne in München und im Umland – perfekt für einen aktiven Sonntag.
Sophie Anfang,
Lisa Marie Albrecht
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Die Besten Tipps für einen Winterausflug in München und Umgebung.
Ammergauer Alpen GmbH/M. Doll/ Daniel von Loeper Die Besten Tipps für einen Winterausflug in München und Umgebung.

München - Gebibbert haben die Münchner in den vergangenen Wochen. Zweistellige Minusgrade, Wind, viel Schnee und Eis, da verging den Meisten wohl die Lust daran, rauszugehen. Doch dieses Wochenende taut’s so richtig. Bis zu fünf Grad und Sonnenschein erwarten die Meteorologen. Der perfekte Moment also, um den Schnee noch einmal schön glitzern zu sehen, bevor er wegschmilzt.

Sonne, Glitzerschnee, da muss man einfach raus

Die AZ schickt Sie am Sonntag deshalb raus in den Winter. hier  stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor, wie Sie Ihr Wochenende aktiv und draußen gestalten können. Soll es eine kleine Wanderung sein, eine mit Schneeschuhen oder doch lieber ein Spaziergang? Haben Sie Lust auf Eisstockschießen oder wollen Sie sich sogar ins Wasser wagen? Suchen Sie es sich aus! Wir zeugen Ihnen schöne Routen und Ausflugsziele auf. Und wenn es Sie eher fröstelt: Freilich haben wir auch ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie das Wochenende entspannt drinnen verbringen können.

Aufwärmen bei Schmetterlingen

Wer nicht ganz so weit fahren oder laufen möchte, der kann sich einen schönen Nachmittag im Botanischen Garten machen. Die Anlage lädt zum Flanieren ein, je nach Energie und Lust kann man eine oder mehrere Runden drehen.

Wem dann irgendwann doch zu kalt wird, der kann einen Abstecher ins Wasserpflanzenhaus machen. Bei tropischen Temperaturen fliegen dort 400 bunte Schmetterlinge herum. Wer still stehen bleibt, auf den setzt sich vielleicht sogar einer der hübschen Falter – ein nettes Fotomotiv. Der Eintritt in die Schmetterlings-Ausstellung beträgt 5,50 Euro (3,50 Euro ermäßigt).

Zu viel Zeit mit dem Spaziergang sollte man sich nicht lassen, denn im Januar schließen die Gewächshäuser bereits um 16 Uhr. Geöffnet sind sie ab 9 Uhr, da ist der Andrang auch noch etwas kleiner.

Stetes Stapfen durch den Tiefschnee

Mit Schneeschuhen können auch Nicht-Skifahrer Regionen erreichen, die für sie sonst nicht zugänglich wären. In den Servicestellen vom Deutschen Alpenverein (DAV, zum Beispiel Bayerstraße 21) können sich auch Nicht-DAV-Mitglieder Schneeschuhe ausleihen. Zwei Tourenvorschläge:

Hinteres Hörnle, Ammergauer Alpen: Start ist am Parkplatz für Tourengeher oberhalb der Talstation der Hörnlebahn am Tannenbankerllift, Bad Kohlgrub. Ab hier gehen Sie nach rechts die Piste entlang durch ein kleines Waldstück. Danach steigen Sie von nun an immer entlang des linken Pistenrandes hinauf bis zum Sonneneck und weiter über den rechten Rand der Familienabfahrt vorbei an der Bergwachthütte bis zur Hörnlehütte.

Nehmen Sie Rücksicht auf die abfahrenden Skifahrer und steigen Sie immer an den Rändern der Piste auf. Von der Hörnlehütte gehen Sie links vorbei an der Höhenloipe über das Vordere Hörnle. Jetzt steigen Sie etwas bergab und an der Hörnle-Alm vorbei, um auf der gegenüberliegenden Seite wieder ein paar hundert Meter zum Hinteren Hörnle aufzusteigen.

Zurück zur Hörnlehütte nehmen Sie denselben Weg, ohne wieder auf das Vordere Hörnle aufzusteigen. Nach einer Rast auf der Hörnlehütte wandern Sie auf der gleichen Route hinunter ins Tal oder nehmen die Hörnle Schwebebahn.

Dauer: etwa 4,5 Stunden. Schwierigkeitsgrad: leicht. Auf- & Abstieg: 756 Meter.

Zur Schwarzentennalm und Buchsteinhütte: Für diese anstrengende, aber technisch einfache Tour parken Sie in Kreuth Klamm und folgen stetig ansteigend dem Forstweg Nr. 604. Entlang des Schwarzenbachs geht es durch den Wald insgesamt 300 Höhenmeter bergan. Wenn Sie den Wald verlassen, ist es nicht mehr weit und es geht eben weiter zur Schwarzentenalm – der ersten Einkehrmöglichkeit. Wer noch Luft und Laune hat, der biegt vor der Schwarzentennalm ab und nimmt den Weg 609 zur Buchsteinhütte – nochmals 300 Höhenmeter bergan bis unter die Gipfel von Ross- und Buchstein. Der Rückweg verläuft auf dem Anstiegsweg.

Dauer: 4 Stunden. Schwierigkeitsgrad: mittel. Auf- & Abstieg: 454 Meter.

Eiszapfen zum Anfassen

Die Tour ist so schön, dass man sie immer wieder gehen mag: eine kurze Wanderung durch die Partnachklamm.

Mitbringen sollte man gutes, trittsicheres Schuhwerk (in der Klamm ist’s glatt), Mütze, Schal und Handschuhe (kalt werds drin aa). Von München aus fährt man mit dem Auto eine gute Stunde bis nach Garmisch-Partenkirchen. Parken Sie am besten neben der Olympia-Sprungschanze, von dort ist es nur noch eine Viertelstunde Fußmarsch bis in die Klamm.


Am Eingang lösen Sie ein Ticket (4 Euro Erwachsene, ermäßigt 2,50 Euro) und dann geht es rund 700 Meter lang in die beeindruckende Klamm hinein. Klares Wasser rauscht durch die tiefe Schlucht, an den Felswänden haben sich in den vergangenen Wochen riesige Eiszapfen gebildet, die man bestaunen und teilweise sogar anfassen kann. Aber Obacht! Abbrechen sollte man diese Eisriesen nicht, wär’ ja schad drum.

Etwa eine Dreiviertelstunde geht man durch die Klamm. Wenn man viel stehenbleibt und staunt, kann es freilich auch etwas länger dauern. Wer dann schon genug hat, geht denselben Weg wieder zurück – wen ein leicht steiler Anstieg nicht stört, überquert am Ende der Klamm die Partnach über eine Metallbrücke und folgt dann der Beschilderung zur Partnachalm. Nach einer halben Stunde Fußweg kann man sich dort in die Sonne setzen und etwas Heißes trinken. Dann geht es hinter der Hütte wieder zurück Richtung Partenkirchen (Dreiviertelstunde).

Wer’s schneller mag: Die Alm leiht für fünf Euro Schlitten aus, die im Ort abgegeben werden können. Dann ist man in zehn Minuten unten.

Ein Freizeitsport auf Eis – oder Hartplastik

Früher galt Eisstockschießen eher als Altmännersport, aber in einer Zeit, in der Jägermeister-Kräuterschnaps und Rollschuhfahren gründlich entstaubt und der Hipness freigegeben ist, hat dieses Klischee natürlich schon lange keinen Bestand mehr.

Wer nicht weiß, wie das abläuft: Eisstockschießen ist so simpel wie kurzweilig. Es geht bei dem (inzwischen auch einge-frühlingten) Wintersport darum, den Eisstock – im Grunde ein Spielstein mit Stiel – so nahe wie möglich an der Daube – einem Gummiring – zu platzieren. Die Mannschaften (Profis sagen „Moarschaften“) schießen abwechselnd, bis alle Stöcke gespielt sind. Wer am Ende seinen Stock am nächsten an der Daube hat, gewinnt.

Zwischendurch ratscht und lacht und schimpft man und geht irgendwann glücklich und mit rosigen Wangen heim. Also flugs die dicke Jacke rausgeholt, die Schuhe mit Profilsohle geschnürt und den Eisstock geschoben!

In München gibt es inzwischen sehr viele Orte, an denen das möglich ist – die wohl bekanntesten sind die Kanäle am Schloss Nymphenburg, weil das niedrige Wasser dort immer schon sehr früh durchgefroren ist. Gegen Gebühr kann man die Bahnen dort bespielen und auch Ausrüstung leihen.

Und auch wenn wie jetzt die Sonne so wunderbar strahlt: „Das Eis ist perfekt, absolut massiv“, sagt Betreiber Herbert Fesl am Freitagnachmittag. „Und ein paar Grad Plus machen da gar nix.“ Mittags sind die 500 Meter langen Kanäle an diesem Wochenende schon ziemlich ausgebucht, „aber vormittags ist noch relativ viel frei“, sagt Fesl, „außerdem abends beim Nachtschießen bis 22 Uhr. Da machen wir dann das Fluchtlicht an.“ Anmeldung unter der Nummer: Tel.: 0179 -10 77 187

Wer es nicht so weit haben will zum Nach-dem-Sport-Kakao oder -Bier, ist auf einer der Anlagen in Münchens Biergärten gut aufgehoben. Zum Beispiel auf den vier Bahnen vom Augustiner-Keller (Arnulfstraße 42; Tel.: 59 43 93) oder Löwenbräu-Keller (Nymphenburger Straße 2, Tel.: 52 60 21).

Ohne gefrorenes Wasser geht’s übrigens auch: Statt Eisbahnen gibt es zum Beispiel im Biergarten vom Parkcafé (Sophienstraße 7, Tel.: 51 61 79 80) Bahnen aus Hartplastik. Ob man das streng genommen dann noch Eisstockschießen nennen darf: gern beim Spiel ausdiskutieren!

Zu Besuch beim Hecht: Jetzt ist Hochsaison!

Warum der Engländer „freshwater“ sagt, wenn er Süßwasser meint? Als bekennender Süßwasser-Taucher weiß ich, warum. Ja, mit Verlaub, es ist a...kalt derzeit im Starnberger See oder Walchensee. Aber ich spring ja auch nicht nackig rein.

Vielmehr mit Trockentauchanzug, Trocki-Handschuhen, dickem Unterzieher und spezieller Haube (der Kopf bleibt tatsächlich trocken!). Dass es nach spätestens einer Stunde ganz schön zapfig wird, ist trotzdem kaum zu bestreiten.

Wobei – als ich letztes Wochenende bei minus 10 Grad bei Allmannshausen in den Starnberger reingestapft bin, waren die 4 Grad Wassertemperatur fast schon eine Wohltat. Auch für diverse Ventile der Ausrüstung, die nach nur ein paar Minütchen im warmen Wasser auch wieder aufgetaut sind. Im Gegensatz zur Kamera, die ihren Geist völlig aufgab. Ja mei, ein bisserl Schwund ist bekanntlich immer.

Eine Frage wäre freilich noch zu klären: Warum gehen manche (viele sind’s wirklich nicht) ausgerechnet im Winter zum Tauchen? Weil München leider nicht am Meer liegt – und die Taucherlust trotzdem ganzjährig befriedigt sein will. Weil selbst der smaragdgrün-dunkle Starnberger nur im Winter manchmal mit Sichtweiten aufwartet, die knapp an die 20 Meter reichen und jedem Bergsee zur Ehre gereichen.

Deshalb geht’s für mich nur im Herbst, Winter und frühen Frühjahr in heimische Gewässer. Im Sommer, wenn die Algen blühen und sich die Seen in trübe Tümpel verwandeln, herrscht Tauch-Pause. Dann freue ich mich auf den Winter. Ganz ehrlich.

 

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