München-Tourismus: Araber und Russen sollen es richten
MÜNCHEN - Zum sechsten Mal in Folge erreichte der Münchner Tourismus ein Rekordergebnis: 9,8 Millionen Übernachtungen in 2008 – das ist ein Zuwachs von 3,3 Prozent. Doch die positive Bilanz trügt.
München verzeichnet 2008 einen neuen Übernachtungs-Rekord. Aber der Auslandsmarkt Nummer eins, die USA, ist wegen der Finanzkrise eingebrochen: minus elf Prozent bei den Übernachtungen. Diese Ergebnisse stellte Tourismus-Chefin Gabriele Weishäupl gestern in München vor.
Dass trotzdem ein Rekordergebnis zustande kam, liegt an Esten (+34,5%), Russen (+34,2%), Polen (+27,8%), Letten (+26,4%), Iren (+18,5%) und Indern (+13%), die München mehr und mehr als Reiseziel entdecken und für hohe Zuwachsraten bei den Übernachtungen sorgten. „Die Zuwächse in diesen Ländern konnten die Rückgänge aus dem US-Markt ausgleichen“, sagte Weishäupl.
Die Italiener – mit 500 000 Übernachtungen die zweitgrößte Gruppe nach den Amis – bleiben München weiterhin treu: plus 1,2 Prozent. Einen Rekord im Rekord kann München auch noch verbuchen: Im Juli 2008 gab es erstmals seit Erhebung über eine Million Übernachtungen. Ein Grund sind die vielen Besucher aus den Golfstaaten.
Doch der Rückzug der Amerikaner zeigt: 2009 wird kein leichtes Jahr – auch wenn es diesen Januar im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr Übernachtungen gab. Das ist mit der gut besuchten Bau-Messe und lange im Voraus getätigten Buchungen zu erklären.
Die Krise kommt auch in München an: Eine Umfrage unter hiesigen Hotelleriebetrieben hat ergeben, dass es im Luxusbereich bereits Buchungsrückgänge gibt. Ausgang offen.
Verena Duregger
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