München sucht eine neue Leitung für das Stadtjugendamt. Die SPD hat einen Wunsch

Die Stadt sucht einen Nachfolger für Maria Kurz-Adam, die seit zwei Jahren krankgeschrieben ist. Ein möglicher Kandidat ist der Stadtrat Christian Müller (SPD).
von  Irene Kleber
Wird Christian Müller der Nachfolger von Maria Kurz-Adam?
Wird Christian Müller der Nachfolger von Maria Kurz-Adam? © ho

München - Nun kommt also doch Bewegung in die Frage, wer künftig das Münchner Stadtjugendamt leiten wird. Seit zwei Jahren schon ist das größte Jugendamt Deutschlands mit 1270 Mitarbeitern führungslos, weil die bisherige Leiterin seither krankgeschrieben ist (AZ berichtete).

Doch jetzt hat die Stadt die Stelle nun endlich neu ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft noch gut zwei Wochen, bis zum 16. Dezember.

Dass es nicht ganz einfach sein wird, diesen anspruchsvollen Posten qualifiziert zu besetzen, darüber wird im Rathaus schon lange geklagt. Immerhin ist das Amt für das Wohl der 220 000 Münchner Kinder und Jugendlichen zuständig. Es kümmert sich um vernachlässigte und misshandelte Minderjährige, Erziehungshilfen, Adoptionsfälle, Pflegefamilien, Sorgerechts- und Unterhaltsfälle und freilich die vielen unbegleiteten Flüchtlingskinder, die die Stadt zu versorgen hat.

Die SPD hat einen Wunschkandidaten

Zu den Wunschkandidaten zumindest aus den Reihen der SPD-Fraktion gehört nach AZ-Informationen der Sozialpädagoge und Sozialexperte Christian Müller (49), der seit 14 Jahren für die Genossen im Stadtrat sitzt, als kinder-, jugend- und sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Auf AZ-Nachfrage sagt er: "Natürlich ist dieser Posten interessant. Ich würde ihn mir auch zutrauen." Noch habe er aber keine offizielle Bewerbung abgeschickt. "Ich möchte zum laufenden Bewerbungsverfahren aktuell nicht mehr sagen."

Einen tiefen Blick ins soziale Leben Münchens hat Müller sicherlich. Bis 2003 engagierte er sich beim Kreisjugendring München-Stadt, zuletzt als Vorsitzender. Danach wechselte er zur Caritas München als Fachbereitsleiter für Kindertagesstätten.

Zeit wird es jedenfalls, dass sich die neue Führungslage klärt. Die Psychologin Maria Kurz-Adam (56) hatte das Amt seit 2006 geleitet. Seit 2014 war sie erst zeitweise, dann dauerhaft krankgeschrieben. Kompliziert wurde die Sache, als der kommissarische Leiter Markus Schön seinen Posten ebenfalls ruhen lassen musste – wegen umstrittener Vertragsvergaben. Um die Stelle ausschreiben zu können, hätte die Stadt die amtierende Leiterin entweder für dienstunfähig erklären oder eine vergleichbare Stelle anderswo finden müssen – inzwischen ist Letzteres wohl geglückt.

Sendlinger Straße: Die alten Läden brechen weg

Der Zeitplan dürfte nun so aussehen: Einige Bewerber (die die Fraktionen bestimmen) werden sich nach der Weihnachtspause in nicht öffentlicher Sitzung im Kinder- und Jugendhilfe-Ausschuss vorstellen. Dort wird man sich auf einen Kandidaten einigen, den dann die Stadtrats-Vollversammlung bestätigen muss.

Wenn alles gut läuft, so heißt es aus dem Rathaus, könnte der nächste Amtschef im Februar feststehen. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.