München sucht den Super-Straßenmusiker
MÜNCHEN - Wer spielt und singt am besten auf Münchens Straßen? Die Stadt lud alle Straßenmusikanten zu einem Wettbewerb ins Künsterhaus. Der Preis: die Erlaubnis, an Sonn- und Feiertagen spielen zu dürfen.
Mit 40 Zusagen hatte Albert Dietrich, Leiter der Stadt-Information im Rathaus und Moderator der Veranstaltung, eigentlich gerechnet. Am Ende kamen nur sieben. Rund dreißig Zuschauer waren gekommen und lauschten den verschiedenen Stilen: Rock, Klassik und Folk.
Da war zum Beispiel der Künstler Alex Jacobowitz, der sich „Alex aus New York“ nannte und mit vier Schlägeln gleichzeitig ein Xylophon bediente. Oder Ivan Hajek, der seinem Akkordeon mal laute, mal leise Töne entlockte – „Klingt ungewöhnlich, aber sehr authentisch“, befand die Zuschauerin Hanna Dransfeld. Und die Gruppe „Stojanovic“, die einen Kanon von Johann Pachelbel zum Besten gab – und damit auch in der Kategorie „Rock/Pop“ gewann.
Die Bedingungen, unter denen die Musiker spielten, glichen denen der Straße: Der Pianist der Gruppe Stojanovic spielte im Stehen, sein Notenblatt flog durch den Wind zu Boden. Mystische Töne schlug die Gruppe „Wayna Picchu“ an. Die vier Peruaner spielten und tanzten ausgelassen zu ihren Rhythmen und überzeugten damit die Jury – in der unter anderem auch Unternehmer Claus Hipp und Bürgermeister Hep Monatzeder saßen. Die Peruaner gewannen in der Kategorie „Folk“. Die Gruppe „Velkov“ sicherte sich mit „Cavatina Figaro“ den ersten „Klassik“-Platz.
„Das war ein sehr erfolgreicher Abend“, lobte Hipp am Ende der Veranstaltung. „Die Preisvergabe war eine schwierige Entscheidung.“ Hipp ist von dem Wettbewerb begeistert, denn durch den Preis könnten die Musiker ausdrücken: „Wir waren beim Wettbewerb und waren gut.“
Der Preis hat allerdings einen Haken: Die Lizenz, an Sonn- und Feiertagen zu spielen, müssen die Künstler erst telefonisch bestellen. Und dafür zahlen auch noch! kasa
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