München: Stadtrat lehnt Wohnungsbau auf den Sollner Feldern ab
München – Die Menschen, die gerne am südlichen Stadtrand in Solln an der Muttenthalerstraße über die Wiesen spazieren, Rad fahren oder reiten, können aufatmen: Der Stadtrat hat sich am Mittwoch im Planungsausschuss mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Sollner Felder auch in Zukunft nicht zu bebauen.
Die Verwaltung muss nun prüfen, wie es das Gebiet (samt Reitverein) unter Schutz stellen kann. Dass die Natur dort für immer bleiben kann, setzten Grüne, CSU und ÖDP mit ihrer Mehrheit durch. „Wollen wir als SPD alles zubetonieren?“, fragte SPD-Stadträtin Simone Burger und antwortete sich selbst: „Nein, natürlich nicht. Aber wir wollen Wohnungsbau dort auch nicht für immer ausschließen.“
Dörflicher Charakter charakteristisch für Solln
Schließlich sei bei Anwohnern die Begeisterung, wenn eine Grünfläche vor ihrer Haustüre eine Siedlung werden soll, nie groß. Warum soll der Stadtrat ausgerechnet hier Wohnungsbau für immer ausschließen, wo anders aber nicht, fragte Burger.
Der dörfliche Charakter sei charakteristisch für Solln, sagte CSUlerin Veronika Mirlach. Auch sei die Erschließung schwierig. Dorthin fährt bisher nur ein Bus. Dass die Anwohner mit einer hohen, kompakten Bebauung Probleme haben, könne er verstehen, sagte der FDPler Jörg Hoffmann.
Die Pläne seien völlig überholt, so die Kritik
Er habe sich deshalb die alten Pläne aus den 80er Jahren noch mal angesehen. Ein- und Zweifamilienhäuser waren geplant. Der Stadtrat sollte diese Planungen wieder aus der Schublade holen, findet Hoffmann.
Eine Mehrheit im Stadtrat fand dieser Vorschlag allerdings nicht. „Dieser Ansatz ist völlig überholt und löst das Münchner Wohnungsproblem nicht“, findet Paul Bickelbacher (Grüne).
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