München: Stadtrat lehnt Wohnungsbau auf den Sollner Feldern ab

Mehr Freizeitgelände, weniger Wohnraum: Die Wiesen in Solln sollen bleiben. Die FDP hätte sich Einfamilienhäuser gewünscht.
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Heute ist München hier an den Sollner Feldern zu Ende. Das wird auch so bleiben.
Heute ist München hier an den Sollner Feldern zu Ende. Das wird auch so bleiben. © Sophie Anfang/ Grüne

München – Die Menschen, die gerne am südlichen Stadtrand in Solln an der Muttenthalerstraße über die Wiesen spazieren, Rad fahren oder reiten, können aufatmen: Der Stadtrat hat sich am Mittwoch im Planungsausschuss mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Sollner Felder auch in Zukunft nicht zu bebauen.

Die Verwaltung muss nun prüfen, wie es das Gebiet (samt Reitverein) unter Schutz stellen kann. Dass die Natur dort für immer bleiben kann, setzten Grüne, CSU und ÖDP mit ihrer Mehrheit durch. „Wollen wir als SPD alles zubetonieren?“, fragte SPD-Stadträtin Simone Burger und antwortete sich selbst: „Nein, natürlich nicht. Aber wir wollen Wohnungsbau dort auch nicht für immer ausschließen.“

Dörflicher Charakter charakteristisch für Solln

Schließlich sei bei Anwohnern die Begeisterung, wenn eine Grünfläche vor ihrer Haustüre eine Siedlung werden soll, nie groß. Warum soll der Stadtrat ausgerechnet hier Wohnungsbau für immer ausschließen, wo anders aber nicht, fragte Burger.

Der dörfliche Charakter sei charakteristisch für Solln, sagte CSUlerin Veronika Mirlach. Auch sei die Erschließung schwierig. Dorthin fährt bisher nur ein Bus. Dass die Anwohner mit einer hohen, kompakten Bebauung Probleme haben, könne er verstehen, sagte der FDPler Jörg Hoffmann.

Die Pläne seien völlig überholt, so die Kritik

Er habe sich deshalb die alten Pläne aus den 80er Jahren noch mal angesehen. Ein- und Zweifamilienhäuser waren geplant. Der Stadtrat sollte diese Planungen wieder aus der Schublade holen, findet Hoffmann.

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Eine Mehrheit im Stadtrat fand dieser Vorschlag allerdings nicht. „Dieser Ansatz ist völlig überholt und löst das Münchner Wohnungsproblem nicht“, findet Paul Bickelbacher (Grüne).  

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18 Kommentare
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  • Perlacher am 19.09.2024 01:09 Uhr / Bewertung:

    Zu meiner großen Freude gibt es im Münchner Stadtrat anscheinend doch eine parteiübergreifende Mehrheit von vernünftigen Politikern, die begriffen haben, daß man nicht jede grössere Feld-und Wiesenfläche unbedingt zubetonieren muss, schon gar nicht wenn es sich um Frischluftschneisen handelt, von denen letztlich alle Münchner Bürger und Bürgerinnen profitieren!

  • anuka76 am 18.09.2024 21:57 Uhr / Bewertung:

    Der Staftbezirk 19 hat mehrere andere Bebauungsgebiete und wird laut Prognosen so wachsen dass er 2030 wohl Ramersdorf-Perlach überholt. Soviel zu - „im Süden wird nicht gebaut“.

    Und in der SEM Nordost steht schon fest das max.30% des Planungsgebiets bebaut werden und im Norden ist durch die Festlegung der möglichen Flächen für die Ideenwerkstatt auch klar, dass es in dem Rahmen maximal bleibt. 70% bleiben Landwirtschaft oder Erholungsfläche - dauerhaft gesichert.
    Beton wird natürlich verwendet an einigen stellen, aber zubetonieren trifft es nicht so ganz.

  • wolfi2 am 19.09.2024 09:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von anuka76

    Es werden im Norden in den nächsten Jahren Wohnungen für mehrere 10000Menschen gebaut, Eggarten, Lerchenauer Feld, öst. der Bahn, Ludwigsfeld usw. und die nicht bebauten Flächen sind hauptsächlich der Fasanerie See, der Feldmochinger See.
    Für jeden zus. Bewohner ist eine Grünfläche vorzuhalten, dieser wurde für die SEM Nord von 30 auf 20qm reduziert sonst hätte man diese Massen an Wohnungen gar nicht planen können

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