München: Stadt zeichnet Mitarbeiter für Erfindungen aus
Über hundert städtische Mitarbeiter bekommen eine Prämie für gute Vorschläge zu Effizienz, bei der Arbeit, Sicherheit oder Umweltschutz.
München - Es ist toll, wie manche Menschen ihre Fähigkeiten im System einbringen können. Sie sind der Katalysator für Veränderungsprozesse in der ganzen Stadt“, lobt Constantin Dietl-Dinev, stellvertretender Leiter des Personalrats der Stadt München beim Empfang am Freitag im Ratskeller.
Die Stadtspitze hat hier zu einer Feier eingeladen, um diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ehren, deren Ideen heuer bei der Ideenbörse herausgestochen sind. 103 der 376 eingereichten Verbesserungsvorschläge fand die Kommission so gut, dass eine Prämie vergeben wurde. Die Ideenbörse gibt es seit 60 Jahren, früher hieß der Preis "Betriebliches Vorschlagswesen". Städtische Mitarbeiter können jedes Jahr Vorschläge einreichen, wie beispielsweise Arbeitsprozesse optimiert, Sicherheitsmaßnahmen verbessert, der Gesundheitsschutz gestärkt werden können. Die Kommission teilt die Ideen in zwei Kategorien.
Wenn einfach errechnet werden kann, wie viel Geld die Stadt durch eine Verbesserung spart, misst sich die Prämie daran. Bei anderen Ideen, zum Beispiel jenen zum Umweltschutz, wird die Prämie nach einem Punktesystem errechnet. Und die Einsparungen läppern sich zusammen. "In den letzten 20 Jahren hat die Stadt mit den Ideen 14 Millionen Euro gespart – und dabei ist jeweils nur das erste Jahr der Maßnahmen eingerechnet", sagt Bürgermeister Josef Schmid (CSU).
Und das sind einige der Ideen, die heuer belohnt wurden.
Der Rettungsschlauch
Zu den ausgezeichneten Mitarbeitern gehörte heuer auch Feuerwehrmann Matthias Kalix. Zusammen mit der Taucherstaffel hat er einen Rettungsschlauch entwickelt. "Feuerwehrler sind Bastler", sagt er grinsend. Denn in der Werkstatt hat er einen Aufsatz für den normalen Wasserschlauch der Rettungswägen entwickelt. Die können jetzt auch mit Druckluft gefüllt werden und so zur Rettung von Menschen aus Flüssen genutzt werden – wie es im Sommer nicht selten aus der Isar nötig ist. Die Methode mit dem Schlauch, an dem sich die verunglückte Person festhalten kann, ist vor allem für die Einsatzkräfte von Vorteil, weil sie viel weniger Gefahr birgt.

Der Kanalreininger
Schmutzige Kanäle reinigt die Stadtentwässerung mit einer großen Wasserstrahl-Düse. Nur blöd, dass die dauernd kaputt war. Nach der x-ten Reparatur hat sich Gerold Hölber, der sich um die Technik im Fuhrpark der Stadtentwässerung kümmert, die Düse genauer angesehen, technisch verbessert und ordentlich instand gesetzt. Die Stadt spart dank seiner Tüftlerei Geld für die ständigen Wartungen oder gar die Neuanschaffung.
Geld eintreiben
Wenn eine Kindergärtnerin schwanger wird, muss sie zum Schutz vor Viren erst einmal zuhause bleiben. Die Stadt kann sich dafür Geld von der Versicherung zurückholen – das ist bisher nur nicht passiert. Erst Alexandra Simmnacher ist das aufgefallen. Für die rund 35.000 Euro Einsparung im Jahr hat sie die höchste Prämie heuer bekommen.
Visitenkarten ganz einfach
Das Problem kennen wohl viele: Neue Visitenkarten müssen bestellt werden aber erst einmal gehen die Entwürfe hin und her, ob auch alles wirklich stimmt. Das dauert und kostet Nerven. Judith Baur und Heike Meinel, die für die städtische IT arbeiten haben, den Umzug ins Rathaus zum Anlass genommen, das zu verändern. Die Daten der Mitarbeiter werden jetzt einfach aus dem städtischen Telefonbuch gezogen – die Quelle ist bereits gesichert.
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