München spart Energie: Kosten gingen 2009 zurück
Der neue Heizspiegel zeigt: Die Kosten für ein wohlig warmes Heim gingen 2009 um 2 Prozent zurück. Dennoch wird noch zuviel geheizt, weil es häufig an der Wärmedämmung fehlt.
MÜNCHEN Die Münchner werden Energiesparer: Sie haben voriges Jahr zwei Prozent weniger Heizenergie verbraucht als im Jahr 2006. Und das, obwohl es im Jahr 2006 um durchschnittlich drei Prozent kälter war. Das ergibt der neueste Heizspiegel für München, den die Agentur „co2online“ für die Stadt ermittelt hat.
Die Agentur hat dafür die freiwilligen Angaben von rund 6000 Münchner Haushalten ausgewertet – rund 2000 Haushalte jeweils für Heizöl, Erdgas und Fernwärme. Das Ergebnis: Bei zehn Prozent ist der Heizverbrauch günstig, das sind meist Neubauten und vorbildlich modernisierte Altbauten. Bei 40 Prozent liegt der Verbrauch im mittleren Bereich, bei 40 Prozent ist er erhöht, bei 10 Prozent zu hoch.
Während der Heizenergieverbrauch zurückging, haben die Münchner trotzdem nicht immer Geld gespart. Denn die Heizkosten haben sich gegenüber dem Vergleichsjahr 2006 unterschiedlich entwickelt: Sie gingen bei Heizöl um fast zehn Prozent zurück, stiegen jedoch bei Erdgas um fast 13 Prozent und bei Fernwärme um mehr als 25 Prozent an, so die Agentur co2online.
Die Agentur hat ausgerechnet, dass für eine 70-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich 690 Euro anfielen, wenn sie mit Heizöl geheizt wurde, bei Erdgas 900 Euro und für Fernwärme 1085 Euro. Die Preisspannen sind groß. So ergab die Auswertung für ein Wohnhaus mit 500 bis 1000 Quadratmetern Gesamtwohnfläche, gerechnet auf ein Jahr:
Bei Heizöl: Die Kosten sind mit weniger als 6,90 Euro je Quadratmeter im Jahr günstig, im Durchschnitt waren es 9,80 Euro. Mit mehr als 13,60 Euro sind sie deutlich zu hoch.
Erdgas: Die Kosten sind mit weniger als 8,50 Euro je Quadratmeter günstig, im Durchschnitt liegen sie bei 12,90 Euro, und mit mehr als 18,30 Euro je Quadratmeter sind sie einfach zu hoch.
Fernwärme: Im günstigsten Fall liegen die Heizkosten unter 10,50 Euro je Quadratmeter, im Durchschnitt bei 15,50 Euro, und mit 20,80 Euro sind sie zu hoch.
„Bei vielen Münchner Wohnhäusern gibt es immer noch ein enormes Sparpotenzial“, so die Umweltagentur: „Derzeit haben nur knapp zehn Prozent der Mehrfamilienhäuser eine gedämmte Fassade.“ In mehr als der Hälfte der Gebäude gebe es noch alte Heizungskessel. Würde dort die Anlage modernisiert, „könnte sich der Heizenergieverbrauch mehr als halbieren“.
Jeder kann im Internet selbst nachschauen und -rechnen, wo er mit seinem Verbrauch liegt. Den Heizspiegel 2010, der in Zusammenarbeit mit dem Umweltreferat erarbeitet wird, findet man unter www.muenchen.de oder unter www.co2online.de. Und in der Stadtinformation im Rathaus. Dabei gibt es einen Gutschein, mit dem man ein kostenloses Heizkostengutachten bekommen kann. Willi Bock
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