München: Sie organisieren Kinobesuche für bedürftige Kinder

Ein Ehepaar organisiert im Münchner Arena-Kino Filmvorführungen für Kinder, deren Eltern sich die Tickets normal nicht leisten können.
Linda Jessen |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Jakob Claussen und seine Frau Claudia Kieserling (M.) organisieren zusammen mit Katharina Maurer (r.) vom Kulturraum Kinderkino.
Linda Jessen Jakob Claussen und seine Frau Claudia Kieserling (M.) organisieren zusammen mit Katharina Maurer (r.) vom Kulturraum Kinderkino.

München - Viele kleine Skelette saßen an Halloween im Arena-Kino und folgten gebannt dem Spektakel auf der Leinwand. Da lief Hotel Transsilvanien 3, den Film hatte Jakob Claussen für das Kinderkino am Gruseltag ausgesucht. zu dem viele Gäste – klar – verkleidet kamen.

Es war bereits das 16. Mal, dass Jakob Claussen zusammen mit seiner Frau Claudia Kieserling die beiden Säle im Arena-Kino mietete und eine Horde Kinder in einen Film eintauchen ließ. Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit dem Kulturraum. Der Verein vermittelt Tickets für kulturelle Veranstaltungen an Münchner, die sie sich nicht leisten können.

Kino-Nachmittage für 104 kleine Gäste

Katharina Maurer arbeitet dort und organisiert die Kinder-Tickets: "Kinovorführungen sind sehr gefragt, aber schwer zu bekommen. Das liegt wohl an den großen amerikanischen Verleihern, da können die Kinos nicht einfach Freikarten verschenken." Währendessen grübelten Filmproduzent Claussen und seine Frau, wie sie sich sinnvoll engagieren könnten. Im Gespräch mit einer Freundin wurde Claudia Kieserling auf den Kulturraum aufmerksam.

Und wenn einer nach Kinoveranstaltungen sucht und der andere gute Kontakte in der Filmbranche hat, geht sich schnell etwas aus. Seit 2015 gibt es die Kinonachmittage, zu denen das Ehepaar Snacks und Getränke für die 104 Kinder, die im Arena-Kino Platz finden, spendet. "Am Anfang war das ein Chaos, weil die Kinder teils heillos überfordert waren, mit der Auswahl, die sie an der Kinotheke plötzlich hatten", erinnert sich Claudia Kieserling.

Auch reguläre Vorführungen für Menschen mit wenig Geld geplant

Tatsächlich ist es für viele der kleinen Gäste der erste Kinobesuch ihres Lebens. Claussen und Kieserling sind immer dabei und bringen manchmal sogar einen Regisseur mit, der Fragen der Kinder beantwortet. "Es ist so eine Freude, die leuchtenden Augen zu sehen. ,Die kleine Hexe’ haben wir vor der Kinopremiere gezeigt – das war wie ein kleiner Test. Als Produzent ist man natürlich immer gespannt, wie ein Film ankommt", sagt Claussen. Doch die Kinder sollen seine Gäste und kein Testpublikum sein.

Am liebsten sucht er aktuelle Kinderfilme aus, an die er dank der Kontakte in die Filmbranche leicht herankommt. Er scheint ein gutes Gespür zu haben – bei Hotel Transsilvanien tanzten zur Schlussszene alle Kinder im Kino Macarena. Meist finden die Vorstellungen in den Ferien oder an Vormittagen statt.

Oft werden aber auch Tickets für reguläre Vorstellungen organisiert, die dann an Menschen mit wenig Geld bekommen können. Beim Gespräch mit der AZ im Büro von Jakob Claussen werden Pläne geschmiedet für den nächsten Kino-Tag. In den Faschingsferien am besten. Jedenfalls bald.

 


 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.