München: Lebenslang für Mesner
Christian R. (37) erstach seine Ehefrau Simone R. (†35), weil sie sich von ihm trennen wollte. Er hatte die Tat geplant und das Küchenmesser bereit gelegt.
München - „Papa hör auf, die Mama ist doch schon kaputt“, fleht der kleine Niclas (damals 7). Wie im Wahn sticht sein Vater Christian R. (37) mit dem Küchenmesser auf die bereits am Boden liegende Simone R. (†35) weiter ein. Niclas und sein jüngerer Bruder Pascal (3) müssen den Mord an ihrer Mutter mitansehen. Heute noch sind die Kinder durch die Bluttat völlig traumatisiert.
Ihr Vater, der Mesner Christian R., ist jetzt vom Münchner Schwurgericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht bejaht auch die besondere Schwere der Schuld. Christian R. wird nicht nach 15 Jahren Haft auf Bewährung entlassen. Erst nach über 20 Jahren kann er in Bayern mit einer Entlassung rechnen.
Es ist der 20. Februar 2012. Rosenmontag. In der Ehe kriselt es schon seit Monaten. Christian R. haust in seinem Mesner-Häuschen im Keller. Dort lebt er zwischen seinen Hanteln und 4000 DVD-Filmen – Pornos und Gewaltfilme. Seine Vorbilder sind Arnold Schwarzenegger und Jean-Claude van Damme.
Seine Frau Simone lebt mit den Kindern im Dachgeschoss. Sie ist fest entschlossen ihren Mann zu verlassen, weil es keine Gemeinsamkeiten und Zärtlichkeiten mehr gibt. Seitdem sie wieder als Erzieherin arbeitet, ist sie finanziell unabhängig. Der Angeklagte sucht die letzte Aussprache.
Das Messer hat er sich bereits im Wohnzimmer zurechtgelegt. Als Simone R. ihm mitteilte, dass die Trennung endgültig ist, und ihm den Ehering vor die Füße wirft, dreht Christian R. durch. Er schubst sie übers Treppengeländer auf den Wohnzimmerboden, rennt hinterher und sticht vor den Augen der Kinder 21 Mal auf seine Frau ein.
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