München in der Immobilienkrise

Der städtische Gutachter-Ausschuss stellt drastische Rückgänge beim Verkauf von Grundstücken fest. Und die Prognosen sind düster - vor allem auf dem derzeit lahmenden Markt der Gewerbe-Immobilien.
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Die Großbaustellen werden langsam weniger: In München machen sich die Auswirkungen der Immobilienkrise bemerkbar.
dpa Die Großbaustellen werden langsam weniger: In München machen sich die Auswirkungen der Immobilienkrise bemerkbar.

MÜNCHEN - Der städtische Gutachter-Ausschuss stellt drastische Rückgänge beim Verkauf von Grundstücken fest. Und die Prognosen sind düster - vor allem auf dem derzeit lahmenden Markt der Gewerbe-Immobilien.

Es hat ein bisschen gedauert – aber jetzt schlägt die Finanzkrise voll auf den Münchner Immobilienmarkt durch. Und das, so eine neue Studie, zum Teil erheblich stärker als in vergleichbaren deutschen Städten.

Ein deutliches Zeichen: Im ersten Quartal 2009 bekam dem städtischen Gutachterausschuss keinen einzigen (!) Kaufvertrag für ein gewerbliches Baugrundstück. Im Vergleichszeitraum 2008 wurden hier noch gut 20 Millionen Euro umgesetzt.

Deutlich rückläufig sind auch die Zahlen für unbebaute Grundstücke (minus 44 Prozent) und beim mehrgeschossigen Wohnungsbau (minus 57 Prozent). Vermutlich, so die Gutachter, ist das auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung zurückzuführen. Negativ auch die Entwicklung bei der individuellen Wohnbebauung (minus 21 Prozent) und bei den Mietwohnhäusern (29 Prozent weniger Verkäufe). Bei den bebauten gewerblichen Grundstücken sank der Umsatz um 21 Prozent.

Diese aktuelle Rückschau passt exakt zur Projektentwicklungs-Prognose des Analyseinstituts BulwienGesa. Verglichen wurden die deutschen „A-Städte“ (Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart). In diesem Vergleich nimmt der Markt für zukünftige Immobilien-Projekte in München überdurchschnittlich ab.

München liegt beim Rückgang über dem Durchschnitt

Im Schnitt der „A-Städte“ registrieren die BulwienGesa-Experten einen Rückgang des dafür vorgesehenen Finanzvolumens um 6,5 Prozent. In München sind es zehn Prozent – um 1,4 auf 12,9 Milliarden Euro.

Deutliche Einbrüche gibt es in München speziell bei den Büroflächen, die bis 2013 fertiggestellt werden sollten. „Das verdeutlicht die deutliche Abschwungphase im Entwicklermarkt, die durch die anhaltende Rezession zusätzlich an Dynamik gewonnen hat“, so BulwienGesa-Vorstand Andreas Schulten.

Doch einen Lichtblick gibt’s: Bei neuen Wohnung-Projekten liegt München bundesweit vorn.

Rudolf Huber

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