München: Ehrliche Finderin von 14.600 Euro will keinen Finderlohn
Eine Frau vergisst eine Tasche mit viel Bargeld am S-Bahnhof Westkreuz. Eine ehrliche Finderin gibt das Geld ab und verzichtet ganz bescheiden auf einen Finderlohn.
München – Respekt vor so viel Bescheidenheit! An ihrem 39. Geburtstag hat eine Griechin aus Aubing kein Geld, dafür aber eine ordentliche Portion gutes Karma abgestaubt.
Die Dame hatte am Dienstagnachmittag auf einer Sitzbank am S-Bahnhof Westkreuz eine herren- oder besser gesagt frauenlose Designer-Damenhandtasche gefunden. Der Inhalt: 14.620 Euro in bar, vergessen von einer Restaurantbesitzerin aus Grünwald, die am Faschingsdienstag schon mittags zugesperrt hatte und die Einnahmen noch schnell zur Bank bringen wollte.
"Es ist nicht mein Geld"
Die ehrliche Finderin rief sofort die Polizei. Die Besitzerin bemerkte ihren Fauxpas erst bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof und rief ebenfalls die 110 und wurde an die Bundespolizei an Gleis 26 verwiesen. Durch einen kurzen Datenabgleich zwischen Landes- und Bundespolizei hatte die erleichterte Restaurantbesitzerin ihre Tasche innerhalb einer halben Stunde wieder.
Überglücklich rief die Frau bei der Finderin an, bedankte sich und bot ihr einen Finderlohn (der ihr sogar rechtlich zusteht) an, woraufhin die Griechin dankend ablehnte. "In einer ähnlicher Situation würde ich mich freuen, wenn jemand mein Geld abgibt. Es ist nicht mein Geld, woher sollte sich da ein Anspruch ergeben, dass ich etwas bekomme?", zitiert sie die Bundespolizei am Mittwochvormittag. Eine Einladung zum Essen in das Restaurant in Grünwald konnte sie dann aber doch nicht abschlagen.
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