München: Die zweite Miete steigt und steigt

München ist ein teures Pflaster – das ist unbestritten. Sogar Besserverdienende kommen längst ins Schwitzen, wenn sie ihre Miet- und Nebenkostenabrechnungen anschauen: Abwassergebühren als Negativ-Spitzenreiter.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

München ist ein teures Pflaster – das ist unbestritten. Sogar Besserverdienende kommen längst ins Schwitzen, wenn sie ihre Miet- und Nebenkostenabrechnungen anschauen: Abwassergebühren als Negativ-Spitzenreiter.

MÜNCHEN Aber welche Faktoren sind genau dafür verantwortlich? Diese Frage wollte der Haus- und Grundbesitzerverein klären. Er verglich die Zahlen von 1980 und 2010. Und kam zu erstaunlichen Ergebnissen.

Die Mieten, so Hausbesitzervereins-Chef Rudolf Stürzer, sind in diesen 30 Jahren um 150 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erhöhte sich das Bruttoeinkommen eines „normalen“ kaufmännischen Angestellten um rund 188 Prozent. Netto sind’s aber nur 152 Prozent, weil Steuern und Sozialabgaben drastisch angehoben wurden. Miete und Nettoeinkommen haben sich also in etwa gleich entwickelt.

Ganz anders schaut es aber bei den Nebenkosten aus. Stürzers Berechnungen lassen einen nur noch frösteln: Gas und Strom (siehe rechts) plus 200 Prozent, Wasser plus 230 Prozent, Müll plus 350 (1100 Liter-Tonne) bis plus 430 Prozent (120 Liter-Tonne). Den Vogel schießen die Abwassergebühren ab: Sie stiegen in 30 Jahren um volle 480 Prozent.

„Diese Steigerungen schlagen alle Rekorde“, stöhnt Rudolf Stürzer. „Und die nächsten Preiserhöhungen sind bereits angekündigt.“ Besondere Bedeutung bekommt die Entwicklung von Miete und Nebenkosten durch die Tatsache, dass die Wohnfläche pro Einwohner um etwa 50 Prozent (25 auf 38 Quadratmeter) gewachsen ist. Der Hausbesitzer-Vertreter: „Auch deshalb müssen Mieter heute einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für die Miete aufwenden.“

Bei den Nebenkosten kommt auf die Münchner Mieter demnächst noch ein heftiger Schock zu. „Der lange und harte Winter hat seine Spuren hinterlassen“, so Stürzer. Allein der kalte Januar führte zu einem Heizenergie-Mehrverbrauch von bis zu 20 Prozent. Die Folge: Es wurde geheizt wie schon seit Jahren nicht mehr. Und das hat Spätfolgen: Bei der Jahresabrechnung sind Nachzahlungen von mehreren hundert Euro programmiert – je nach Höhe der geleisteten Abschlagszahlungen. Und je nach der Wärmeisolierung des Wohnhauses. R. Huber

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.