München: Das Palästina-Camp an der Uni muss umziehen

Das Pro-Palästina-Protestcamp vor der Ludwig-Maximilians-Universität muss den Rasen am Professor-Huber-Platz räumen. Das hat das KVR angeordnet.
von  Jan Krattiger
Seit über einem Monat steht das Palästina-Protestcamp auf dem Professor-Huber-Platz vor der LMU. Ein neuer Bericht zeigt, wie problematisch einige Organisationen sind, die dort vertreten sind.
Seit über einem Monat steht das Palästina-Protestcamp auf dem Professor-Huber-Platz vor der LMU. Ein neuer Bericht zeigt, wie problematisch einige Organisationen sind, die dort vertreten sind. © kra

München – Die Bewohner des Pro-Palästina-Protestcamps am Professor-Huber-Platz vor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in der Maxvorstadt sind sauer – und machen ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. Man werde "zu einer Verkleinerung des Camps gezwungen", ist da zum Beispiel zu lesen. Was steckt dahinter? 

KVR ordnet an: Palästina-Protestcamp vor der LMU wird verkleinert

Per Montagabend, 21. Oktober, hat das städtische Kreisverwaltungsreferat (KVR) angeordnet, dass das Protestcamp – eine "Dauermahnwache", wie es offiziell heißt – umziehen muss auf den Gehweg vor und hinter dem Brunnen. Das teilt das KVR auf AZ-Anfrage mit. 

Die Dauermahnwache wurde "auf die befestigten Flächen am Professor-Huber-Platz beschränkt", schreibt das KVR weiter. Der Grund laut KVR: Die "Renaturierung der beschädigten Rasenflächen" soll ermöglicht werden, damit diese "danach der Allgemeinheit wieder zur Verfügung" gestellt werden können. 

Nun darf sich das Protestcamp nur noch auf der Fläche hinter dem Brunnen und auf der östlichen Hälfte des Gehwegs an der Ludwigstraße ausbreiten. Nach Einschätzung des KVR ist so "ausreichend Platz und weiterhin eine Sichtbarkeit der Versammlung" gewährleistet. 

Problematisches Palästina-Protestcamp: Antisemitismus und Linksextremismus

Seit Mai ist das Protestcamp vor der LMU. Die Stadt München hat immer wieder erfolglos versucht, es zu verbieten. Ein Expertenbericht hat gezeigt, dass dort immer wieder antisemitische Aussagen gemacht werden und dass linksextreme Akteure das Camp unterwandern.

Anfang August gab es einen Brandanschlag auf das Camp, ein 26-jähriger Münchner hatte aus einem Kanister Benzin über den Gedenkort geschüttet.

Das Camp ist oft der Ausgangspunkt von propalästinensischen Demonstrationen - zuletzt am vergangenen Samstag, wo 1.500 Menschen gegen Israel demonstrierten. 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.