München: Das Palästina-Camp an der Uni muss umziehen

München – Die Bewohner des Pro-Palästina-Protestcamps am Professor-Huber-Platz vor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in der Maxvorstadt sind sauer – und machen ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. Man werde "zu einer Verkleinerung des Camps gezwungen", ist da zum Beispiel zu lesen. Was steckt dahinter?
KVR ordnet an: Palästina-Protestcamp vor der LMU wird verkleinert
Per Montagabend, 21. Oktober, hat das städtische Kreisverwaltungsreferat (KVR) angeordnet, dass das Protestcamp – eine "Dauermahnwache", wie es offiziell heißt – umziehen muss auf den Gehweg vor und hinter dem Brunnen. Das teilt das KVR auf AZ-Anfrage mit.
Die Dauermahnwache wurde "auf die befestigten Flächen am Professor-Huber-Platz beschränkt", schreibt das KVR weiter. Der Grund laut KVR: Die "Renaturierung der beschädigten Rasenflächen" soll ermöglicht werden, damit diese "danach der Allgemeinheit wieder zur Verfügung" gestellt werden können.
Nun darf sich das Protestcamp nur noch auf der Fläche hinter dem Brunnen und auf der östlichen Hälfte des Gehwegs an der Ludwigstraße ausbreiten. Nach Einschätzung des KVR ist so "ausreichend Platz und weiterhin eine Sichtbarkeit der Versammlung" gewährleistet.
Problematisches Palästina-Protestcamp: Antisemitismus und Linksextremismus
Seit Mai ist das Protestcamp vor der LMU. Die Stadt München hat immer wieder erfolglos versucht, es zu verbieten. Ein Expertenbericht hat gezeigt, dass dort immer wieder antisemitische Aussagen gemacht werden und dass linksextreme Akteure das Camp unterwandern.
Anfang August gab es einen Brandanschlag auf das Camp, ein 26-jähriger Münchner hatte aus einem Kanister Benzin über den Gedenkort geschüttet.
Das Camp ist oft der Ausgangspunkt von propalästinensischen Demonstrationen - zuletzt am vergangenen Samstag, wo 1.500 Menschen gegen Israel demonstrierten.