München: CSU fordert härtere Strafen für illegale Baumfäller

Die Rathaus-CSU hält die aktuellen Strafen für zu gering und will illegale Baumfäller härter sanktionieren.
Emily Engels
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München - Für die illegale Fällung von Bäumen sei besonders der Freitagnachmittag beliebt. Denn dann, vermutet CSU-Stadtrat Frieder Vogelsgesang, sind die Behörden nicht mehr erreichbar, bei denen sich aufmerksame Nachbarn ansonsten beschweren könnten. Hinzu komme: Die derzeitigen Strafen – oft nicht viel mehr als ein "Taschengeld" schrecken kaum ab.

CSU fordert harte Strafen für skrupellose Bauherren

Deshalb fordert die Rathaus-CSU: Künftig müssen skrupellose Bauherren, die illegal Bäume fällen, eine viel härtere Strafe bekommen. Und zwar soll die Bearbeitung des Bauantrags für ein Jahr gestoppt werden. Vogelsgesang erklärt den Ablauf: "Sobald eine ungenehmigte Fällung festgestellt wird, erfolgt künftig der Bearbeitungs-Stopp für zwölf Monate. Erst nach Ablauf dieser Frist, frühestens jedoch nach Klärung des Streitfalls, wird die Bearbeitung eines Bauantrags von der Stadt in Aussicht gestellt."

Die Stadträte beobachten noch einen weiteren Trend, gegen den ihre CSU-Fraktion künftig vorgehen möchte.

Vogelsgesang und seine Fraktionskollegen schreiben in dem Antrag: "Bundesweit ist der zunehmende Trend zu pflegeleichten Schottergärten zu beobachten."

Politiker prangern Steingärten an

Doch die seien alles andere als schön. In sozialen Netzwerken gebe es sogar Fotoaktionen unter dem Titel Gärten des Grauens. Für die Biodiversität seien derartige Gärten "reines Gift". Denn durch den Schotter gehen die Funktionen normaler Grünflächen – wie Luftbefeuchtung, Bindung von Feinstaub oder Lärmdämmung – komplett verloren.

Die Stadt solle künftig alles dafür tun, diesen Trend zu unterbinden, fordert die CSU. In einem Antrag schlägt sie zum Beispiel Kampagnen oder andere Anreizsysteme für gelungene Gärten vor.

Doch nicht nur mit härteren Strafen und strengeren Regeln will die Rathaus-CSU für mehr Grün in der Stadt kämpfen. Ihre dritte Forderung aus dem Antragspaket: Ein Baum für jedes in einer Münchner Klinik geborenes Baby!

Ein neuer Baum für jedes Münchner Neugeborenes

Hierbei berufen sich die Rathaus-Politiker auf das Sprichwort: "Ein Mann muss einmal im Leben einen Baum gepflanzt haben." Das gelte in Zeiten der Gleichberechtigung natürlich gleichermaßen auch für Frauen.

Der Vorschlag von der Rathaus-CSU: Zur Geburt könnten die Eltern des Kindes einen Gutschein zur Abholung eines Setzlings oder Jungbaums in den Münchner Stadtgütern erhalten. Vogelsgesang spricht von einer regelrechten Symbolik dieser Aktion: "Der Baum würde dann mit dem Kind mitwachsen, das Kind könnte sich mit ihm identifizieren."

Lesen Sie hier: Illegale Fällung - Verdrängt ein Luxus-Neubau diesen Uralt-Ahorn?

Lesen Sie hier: In München verschwinden jedes Jahr 2.000 Bäume

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