Stadt oder Showroom? Die IAA sorgt für Ärger in München

Noch nie war sie so groß, die Internationale Automobilausstellung (IAA). Seit 2021 findet sie jährlich in München statt. Vom 9. bis 14. September zeigen wieder Hunderte Autohersteller ihre Neuheiten in den Messehallen in Riem, aber auch auf den schönsten Plätzen der Altstadt.
So wie in den Vorjahren sind wieder Stände vor der Oper, in den Residenzhöfen, auf dem Wittelsbacherplatz, der Ludwigstraße und dem Königsplatz aufgebaut – die sogenannten "Open Spaces". Neu in diesem Jahr: Etwa eine Lichtshow, bei der das Alte Rathaus, die Residenz und die Staatsbibliothek in der Ludwigstraße bunt beleuchtet werden und eine neue Bühne am Siegestor.
Der Bund Naturschutz sieht die IAA als Gegensatz zu einer nachhaltigen Stadtgestaltung
Während der Eintritt in die Messehallen pro Tag 180 Euro kostet, sind die Ausstellungsorte in der Innenstadt für jeden frei zugänglich. Doch das sieht nicht jeder positiv. So schreibt der Bund Naturschutz (BN) München: "Die IAA kehrt nächste Woche zurück in die Stadt und blockiert zentrale Plätze."
Der BN kritisiert, dass die Automobilmesse das Gegenteil zu einer nachhaltigen Stadtgestaltung sei. Die Münchner würden sich "eine Stadt mit viel Grün, Aufenthaltsmöglichkeiten und bequemen, sozial verträglichen Mobilitätslösungen" wünschen. Sozusagen eine "Stadt für alle".
Sabine Krieger: "München braucht keine temporären Showrooms für Autos"
Die stellvertretende Vorsitzende der BN Kreisgruppe München Sabine Krieger meint: "München braucht keine temporären Showrooms für Autos, sondern dauerhaft zukunftstaugliche Plätze für Menschen." Mit einer Radldemo am 13. September will der Bund Naturschutz zusammen mit Green City und dem Verkehrsclub Deutschland gegen die IAA im öffentlichen Raum demonstrieren.
Treffpunkt ist die Steinskulptur an der Karl-Theodor-Straße am Luitpoldpark um 12 Uhr. Dauern soll die Demo bis 15 Uhr.