"München Box" kommt: Das steckt hinter den Plänen der Stadt

Mobilitätsreferat und "Münchner Wohnen" installieren sogenannte Anbieter-offene Paketstationen in der Stadt – mit der "München Box".
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Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (2.v. r.) stellte gemeinsam mit Mobilitätsreferent Georg Dunkel (2. v.l.), "Münchner Wohnen"-Geschäftsführer Christian Müller (l.) und einem Dienstleister das neue System am Paulanerplatz in der Au vor.
Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (2.v. r.) stellte gemeinsam mit Mobilitätsreferent Georg Dunkel (2. v.l.), "Münchner Wohnen"-Geschäftsführer Christian Müller (l.) und einem Dienstleister das neue System am Paulanerplatz in der Au vor. © Stadt München/Michael Nagy

München ist Pakethauptstadt: Laut einer Studie der Technischen Universität kommen pro Haushalt und Jahr im Schnitt etwa 93 Pakete an. Weil das nicht nur die Zusteller vor Herausforderungen stellt, setzt die Stadt jetzt auf die sogenannten "München Boxen".

"München Box" als Alternative zur Haustür-Zustellung

Diese sollen für eine "moderne und möglichst nachhaltige Paketlogistik" sorgen, heißt es in der entsprechenden Mitteilung. An den neuen Stationen können die Nutzer Pakete – von welchem Anbieter auch immer – empfangen und versenden. 

Wer kennt das nicht: In manchen Straßen, vor allem in Wohngebieten, stehen oft mehrere Zustellfahrzeuge gleichzeitig. Meist in zweiter Reihe oder auf dem Gehweg. Eine Alternative zur Haustür-Zustellung ist die Lieferung in eine Paketbox oder einen Paketshop. Dort können Pakete abgeholt werden, wenn es zeitlich passt. 

Mobilitätsreferat fördert "Anbieter-offene" Systeme

Die "München Box" soll da Abhilfe schaffen. Projektpartner ist die "Münchner Wohnen", in deren Quartieren die ersten Boxen aufgestellt wurden. Neun dieser Boxen mit Platz für je nach Größe bis zu 200 Pakete sind derzeit in Betrieb, weitere folgen.

"München Boxen": 2026 soll ein Pilotprojekt starten 

Weil in einer eng bebauten Großstadt wie München der Platz fehle, damit jede Logistikfirma ihre eigene Box aufstellen könne, fördert das Mobilitätsreferat sogenannte "Anbieter-offene" Systeme im einheitlichen Design der "München Box".

Das sind Paketsysteme, in die mindestens drei verschiedene Logistikpartner einliefern und versenden. Mit den Boxen – sie werden aktuell von den beiden Dienstleistern "myflexbox" und der DHL-Tochtergesellschaft "DeinFach" betrieben – werden die großen Logistiker abgedeckt.

Neben den Boxen auf Privatgrund der "Münchner Wohnen" soll Anfang 2026 den Angaben zufolge ein zweijähriges Pilotprojekt mit "muenchenunterwegs.de" starten. Alle Boxen sind öffentlich zugänglich und stehen allen Bürgern zur Verfügung. 

Stadt will Wirtschaftsverkehr nachhaltig und verkehrssicher gestalten

"Die Münchner lieben Online-Shopping. Das führt allerdings zu enorm viel Lieferverkehr und häufig zugeparkten Geh- und Radwegen. Die 'München Box' trägt dazu bei, Verkehr zu reduzieren", sagt der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). 

"München Box": So funktioniert das Prinzip

Das Projekt "München Boxen" geht auf einen Beschluss des Stadtrats zur urbanen Logistik als Teil der Mobilitätsstrategie 2035 zurück. Damit will die Stadt den Wirtschaftsverkehr nachhaltig, effizient und verkehrssicher gestalten.

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: "Wenn weniger einzelne Zustellfahrten notwendig sind, profitieren alle – weniger Staus, weniger Emissionen und mehr Lebensqualität in unseren Stadtvierteln."

Die Pakete werden also an den zentralen "München Boxen" gebündelt. Die unterschiedlichen Paketdienstleister hinterlegen die Sendungen dort auf Kundenwunsch. Nach der Zustellung erhalten die Kunden einen Abholcode, mit dem sich das jeweilige Fach rund um die Uhr öffnen lässt. Neben dem Empfang sind auch Versand und Retouren möglich. Welche Anbieter welche Boxen beliefern, ist auf den jeweiligen Boxen angegeben.  

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  • Radl Rainer gerade eben / Bewertung:

    Es gibt nichts bequemeres, als sich bei der Packstation die Pakete mit dem Fahrrad abzuholen und Retouren dann auch gleich wieder reinzuwerfen. Verstehe den Reiz nicht, den ganzen Tag auf einen Zustellversuch zu warten, der jeden Tag unterschiedlich ist, von den Lieferdiensten ganz zu schweigen.

    Mein Vorschlag: Paketdienste haften für Falschparker und setzen im Gegenzug einen Hauszustell-Zuschlag ein, der je nach Parkdruck hoch oder niedrig ausfällt. 5€ wären z.B. in München durchaus angemessen. Vielleicht sogar 10€. Meinetwegen 3 Zustellungen im Jahr frei, falls man mal krank ist.

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  • Boandl_kramer vor 17 Minuten / Bewertung:

    In der autoreduzierten und parkplatzfreien Stadt bzw. deren "Superblocks" sollten sich die Leute allmählich dran gewöhnen, dass es nichts mehr an die Haustür geliefert gibt. Sondern sie sich es zu Fuß am Viertelpaketkasten zu holen haben.

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  • kartoffelsalat vor 11 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boandl_kramer

    Blödsinn. In autoreduzierten Vierteln gibt es ausreichend Stellplätze für den Lieferverkehr - sofern diese nicht dennoch regelwidrig zugeparkt werden. Die Die Haustürlieferung kann dann wer unbedingt braucht extra bestellen, für jeden der sowieso täglich aus dem Haus geht ist die Paketbox die komfortablere, flexiblere und günstigere Lösung - und sorgt, wie im Artikel geschrieben, für deutlich effizientere Fahrtenplanung der Lieferdienste.

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