München: ANAL-Sprayer zu Haftstrafe verurteilt
München - Der Sprayer (23), der im vergangenen Jahr in München sein Unwesen getrieben hat, wurde am 19. Juni zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Einer der Ermittler zeigte sich danach äußerst überrascht: "Das ist eine außergewöhnlich hohe Strafe. In meiner 10-jährigen Zeit bei den Graffiti-Ermittlern habe ich bisher nur zwei Mal erlebt, dass eine Haftstrafe gegen einen Sprayer verhängt wurde."
Der damals noch 22-Jährige sprühte im vergangenen Jahr an mehrere Orte in München Graffitis – dabei verwendete er immer den Tag "ANAL". Ob es sich bei dem Erkennungszeichen um infantilen Humor handelt, oder eine andere Intention vorliegt, konnten die Ermittler nicht endgültig klären. Am 17. März konnte ihn eine Streife der DB-Sicherheit am Münchner Hauptbahnhof auf frischer Tat ertappen, die alarmierte Bundespolizei nahm ihn fest.
Die Beweise waren eindeutig: Neben Spraydosen, die er in den Händen hielt, hatte er außerdem Farbreste an Haut und Kleidung. Zudem überführten Videoaufzeichnungen den jungen Mann. Weitere "ANAL"-Tags wurden unter anderem am Stachus, am Hirschgarten und in Pasing gefunden. An eine Vernehmung war jedoch nicht zu denken – der Sprayer hatte 1,99 Promille.
Die weiteren Ermittlungen ergeben dann, dass der mittlerweile 23-Jährige wegen einer Vielzahl von Graffitis zwischen dem 2. März 2017 und dem 22. August 2017 angezeigt wurde. Neben Orten in München brachte der Sprayer seine Zeichnungen auch an seinem ehemaligen Wohnort in Bernried an. Der Sachschaden belief sich laut Bundespolizei auf 3.700 Euro.
Das Urteil ist rechtskräftig.
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